48 Stunden in Chicago

Sightseeing mit dem Chicago CityPASS®

by Angelika Mandler-Saul

Ausgestattet mit dem Chicago CityPASS® habe ich mir endlich einige Chicago Museen angesehen, allen voran das Chicago Art Institute. Ein Sightseeing-Wintertrip nach Chicago, der eigentlich nur 24 Stunden lang war.

ausblick auf chicage sightseeing
Blick von der Promenade bei den Museen zur Skyline Chicago

Sightseeing in Chicago

Vom Radeln und im Sommer kenne ich Chicago bereits. Diesmal bin ich im Winter mit von der Partie für einen Kurztrip: Geplant waren zwei volle Tage Chicago Sightseeing, krankheitsbedingt wurde es nur ein Tag, dafür voll gepackt mit Museen.

chicago skyline museen blickwinkel sightseeing
Chicago Skyline
sightseeing mit dem citypass
https://www.citypass.com/chicago

Mit dem Chicago CityPASS®, den wir als Blogger zur Verfügung gestellt bekommen hatten, fällt es leichter, irgendwo auch mal nur kurz reinzuschauen.

Das Adler Planetarium war nicht unter unser gewählten Sehenswürdigkeiten, denn:

Wer erst unlängst die Nordlichter in Tromsö in natura gesehen hat, der pfeift auf ein Planetarium.

Unser Basislager im Hilton in der Michigan Avenue ist man auch winters in entspannten 20 Minuten Schnee-Spaziergang durch den Park bei den beiden ersten Museen auf meiner Liste angelangt: Beim Field Museum of Natural History und beim Shedd Aquarium. Dann spaziert es sich hervorragend – erst über die Promenade am Michigan Lake und vorbei am Fountain im Park über The Bean – die Michigan oder die State hinauf über das Tribune Gebäude und den Chicago River bis zum Hancock Tower: Den kenne ich schon von einem sommerlichen Drink in der 96. Etage mit Ausblick.

Die ganze Strecke bietet sich auch an, um kurz mal in einen Bus zu steigen: Mit Google Maps ganz einfach, den nächsten passenden zu finden. 2,50 Dollar sollte man per Person parat haben – man zahlt beim Chauffeur bar oder als Einheimischer mit Handy oder Karte. Easy.

Das Chicago Theater, der Tribune Tower, die eine oder andere Buchhandlung und Ausblicke auf die Chicago Skyline durfte auch diesmal nicht fehlen.

Shedd Aquarium: Architektonisch ansprechend

Kurz vor 9 Uhr morgens waren wir an diesem Samstag in der Warteschlange vor dem Aquarium und es war keine Minute zu früh. Alle hatten bereits virtual tickets am Smartphone oder wurden noch in der Schlange aufgefordert, sich online eins zu bestellen oder den Besuch noch mit Zusatzleistungen aufzupeppen („enhance“). Vorort erst Papier-Tickets zu kaufen – ganz ohne Time Slot – hat einfach ausgedient. Auch wir hatten trotz Chicago CityPASS® einen Time Slot gleich um 9 reserviert – eine Stunde später platzte das schöne Beaux Arts Gebäude mit den zahlreichen wochendendlich gestimmten Familien schon aus den Nähten. Übrigens: Auch die Website ist entzückend gestaltet mit vielen Videos von den Protagonisten.

Es ist aber auch wirklich schnuckelig: 1929 erbaut und immer noch das größte überdachte Aquarium der Welt. Innen eine sehr gemütliche und heimelige Stimmung, architektonisch wunderhübsch und wirkt auch sehr gepflegt, was die Tiere angeht. Unser Highlight: Die Ausstellung zu den Korallenriffs. Nach unseren Schnorchel-Ausflügen am Great Barrier Reef, den Malediven, Mexico und Mauritius haben wir endlich mal gesehen, wie ein echtes und gesundes Korallenriff einst ausgesehen hat. Einst ein Augenschmaus, jetzt ein Trauerspiel. Momentan wird viel Geld und Forschung investiert, um u.a. die DNA der Korallen dahingehend zu verändern, sodass sie wärmeres Wasser aushalten. Anstatt die Ursache des Korallensterbens – Klimawandel und Erderwärmung – an der Wurzel zu packen, muss die Natur umprogrammiert werden. Krank. Unpackbar. Unsere Zivilisation.

Field Museum of Natural History: Nett & Naja

Ich persönlich fand´s ein bisserl fad und retro aufbereitet, wiewohl die Einblicke in die endlos scheinenden Seitenflügeln mit immer noch mehr Ausstellungen schon beeindruckend groß waren. Am nettesten der große Dino und die Elefanten im Foyer und der Blick von oben runter.

Dazwischen gibts mehr Exhibitions und Themenbereiche als ein Tag fassen kann und auch die unumgängliche Virtual Reality Experience. Allein das Alte Ägypten und Cairo mit den Pyramiden und Gräbern sowie die Ausstellung zum Sterben haben uns länger fasziniert.

Ich fühl mich ähnlich alt

An der Kassa mussten wir unseren Chicago CityPASS® in ein Eintrittsticket umwandeln lassen.

Dies geschah bei einer unfassbar unfreundlichen Dame mit eindeutig militärischer Grundausbildung, die hier im Museum offenbar einen obligatorischen Kontakt-mit-Menschen-Kurs absolvieren musste (nicht bestanden). Sie zwang uns quasi, die gewünschten Filmvorführungen auszusuchen.

Zeitlich hat bei uns aber keine reingepasst, zudem waren auch die Thematiken der Dinosaurier und Tintenfische in 3D für uns nicht unbedingt ein Must-See.

Chicago Art Institute: Luftig & Modern

Wir haben uns vom Cloud Gate mit der Bean Sculptur über die Nichols Bridgeway an das Chicago Art Institute herangeschlichen. Quasi ein Schnell-Übergang vom Park mit dem Pritzker Pavillon diretissima hinüber aufs Dach und runter mit den Rolltreppen zur Kassa im Foyer. Übrigens hat man von der Bridgeway auch einen hervorragenden Foto-Spot inkludiert.

Mit dem Chicago CityPASS® konnte man direkt durchgehen (kein Extra Ticket wie beim Field Museum), für die Sonderausstellung Salvador Dali waren aber umfassende Vorkehrungen zu treffen: Mit Smartphone Code scannen, sich registrieren und dann auf SMS warten – das ganze nennt sich „Virtual Line“. Je nach Besucheraufwand erlaubt dann die SMS, ob und wann man sich für die beiden Dali-Räume ansstellen darf, bzw, wann man weiter rein darf – in die Queue vor die Bilder. Klingt einleuchtend, aber ohne in den USA aktive Telefonnummer für mich nicht machbar. Verwunderlich, dass das nicht über Messenger oder Email läuft.

In jedem Fall waren auch sämtliche Kunstwächter mit diesem Problem offenbar überfordert, sodass sie uns kurzerhand an den Menschenmassen vorbei persönlich in die Hallen der Dali Ausstellung lotsten. Das lob ich mir. Anders als bei uns wird im Chicago Art Institute fotografiert, was das Zeug hält: Ob das nun ein VanGogh oder ein Miró sein mag – fotografiert wird ausgiebigst und alles, was rumsteht oder rumhängt. Wir haben uns von oben hinunter gearbeitet und dabei viel gesehen, aber noch mehr leider übersehen. Aber mein erster Eindruck: Tolle Ausstellungen, schöne luftige Räume und wirklich viel Platz für die Kunstwerke. Eine österreichische Künstlerin hab ich auch gefunden.

Hotels in Chicago finden

360 Observation Deck Chicago: Der „Hancock Tower“

Auf den Hancock Tower geht´s ja grundsätzlich auch gratis rauf zur Signature Bar im 96. Stock – haben wir schon vor Jahren mehrmals getan. Und auch diesmal sind wir nach unserer Ankunft in Chicago auf ein Bierchen und einen Snack hinaufgejettet.

Jetzt gibt´s auch ein 360 Grad Observation Deck in der 94. Etage, aber nur indoor – und zugänglich als Extra-Sight quasi, auch mit dem Chicago CityPASS®. Der Ausblick ist der selbe, die dortige Cloudbar allerdings recht nett mit chilligen Platzerln. Einen Aufpreis gibt´s zu zahlen für die „TILT“- Attraktion, mit der man sich ein bisserl über den Glas-Abgrund beugen darf. Time-Slot Buchung wird empfohlen. Naja.

Skydeck Chicago: Der ehemalige „Sears Tower“

Heimflug: Sonnenaufgang über Norwegen bei Stavanger/Bergen

Krankheitsbedingt musste ich Erlebnis Nummer 5 des Chicago CityPASS® ausfallen lassen: Den Besuch des Skydeck Chicago beim ehemaligen Sears Tower, der sich jetzt Willis Tower nennt. Höhepunkt wäre hier The Ledge gewesen – ein Glasbalkon im 130. Stock des Towers, aber auch eine „interactive experience“ rund um Chicago.

Aber seit ich das beeindruckende Vanderbilt Summit Building in NYC erkundet habe (DAS nenn ich Experience) – was kann da schon noch kommen? Trotzdem sehr schade, ich hatte mich so darauf gefreut – aber es war mir leider unmöglich, das Zimmer am Abreisetag noch mal zu verlassen, außer um zum Flughafen zu gelangen.

Allein die Auffahrt im Aufzug wäre eine Qual gewesen. Wobei: Beim Vanderbilt Building hat man NULL gemerkt von etwaigen Druckunterschieden – so schnell und schmerzfrei war ich noch nie wo oben gewesen wie dort.

In the summertime: Chicago by bike

Riding Chicago

Mit dem Fahrrad radelt es sich wunderbar entlang des Michigan Lakes: von den Museen bis zu unserem Badeplatzerl. Alles schon mal ausprobiert: City Trip Chicago by bike.

HINWEIS: Mir wurde für meinen Aufenthalt 2 Stk. Chicago CityPASS®zur Verfügung gestellt. Wie die Tickets funktionieren, welche Preisreduktionen sie bieten und welche Attraktionen eingeschlossen sind, findet man hier auf deren Website.


1 comment

andreas 8. März 2023 - 16:39

Chicago bietet zu allen Jahreszeiten was. Im Winter braucht man meist eine gut wärmende Jacke. Generell gefällt mir dort die warme Jahreszeit besser, da man den See besser ausnützen kann.

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