Aus der Reihe: „Wo gehen wir mit dem Hund baden, wenn es tropische Grade hat und ALLE mit ihren Hunden baden gehen wollen?“ Also testen wir die Wiener Teiche an der Stadtgrenze, die bei Hundebesitzern in aller Munde sind. Baden mit Hund ist aber mitnichten entspannend. Zumindest nicht mit meinem Coffee.
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Update 2020: Ein Besuch am Badeteich Hirschstetten
Unser Bericht vom Mai 2020 – In Coronazeiten unterwegs mit Hund auf der Suche nach Badeplätzen in Wien.
Zu Besuch am Badeteich Hirschstetten: Hundezone, wir kommen!
Mit Hund am Badeteich Hirschstetten in Wien
Am Badeteich Hirschstetten machte Coffee damals als wir uns zu uns nahmen, seine ersten Badeversuche – geendet hat der Badeversuch mit deutlichen Hundekrallenkatzspuren auf meinem Rücken und einem hochengagierten schwimmenden Junghund, der sich abends nicht mehr rühren konnte, endeten.
Die nächsten Male kamen wir schon sehr viel abgebrühter daher – ohne begeistertes Kläffen geht aber bei uns leider fast nix. Aus Begeisterung oder Übermut oder Dummheit, wir können es immer noch nicht eindämmen.
Denn alles ist anders, wenn wir das Wasserspielzeug zur Hand nehmen, das noch dazu (in unseren Augen) eine verdammt quietschgelbe Farbe hat. Hunde sehen ja nicht nur schwarz- weiß (wenn sie auch so denken mögen :-), sondern haben einen eingeschränkten sichtbaren Farbraum: So sehen sie angeblich für uns gelbe Dinge auch gelb, alle anderen farben (außer blau) aber sehr sehr gedämpft. D.h. also dass unsere quietschgelben Wasserspielzeuge in Coffees braunen Hundeaugen aufdringlich knallig daherkommen – und diese Farbe macht ihn scheinbar sehr sehr wild. Vor allem im Zusammenhang mit Wasser. Soviel dazu.
Die Hundezone im Badeteich Hirschstetten
In Hirschstetten gibt es dankenswerter Weise einen sehr großen Hundebereich, an dem an heißen Sommertagen (also heuer immer) schon vormittags sehr sehr viele Hunde sehr sehr laut – „baden“. Auch Coffee kläfft beim Baden nur dann nicht, wenn er das Maul voll hat.
Wir achten also an solchen mitnichten entspannenden (Hunde)badetagen sehr präzise drauf, dass der Hund immer im aktiven Schwimm-Modus ist – das verschafft uns einige kurze Momente der Ruhe. Dazwischen verbringen wir unsere Zeit mit sinnlosen Bemühungen, dass wir selbst und unsere Jause nicht allzusehr durch Nasshundekontakt verdrecken, Coffee sich nicht jedesmal körpernah beim Nachbarn abschüttelt und dass er nur manchmal mit den Dreckspfoten über fremde Handtücher rast. Das alles geht natürlich auch nicht ohne lautes Gebelle vor sich. Ich nehme auch schon lange keine Lektüre mehr mit beim Hundebaden – sinnlose Liebesmüh.
Grundsätzlich gibt es aber ein paar gute Badestellen in Hirschstetten für mich und Coffee – man selbst kann auch ins Wasser ohne größere Hautausschläge zu befürchten – und wenn er ausbüchst, um hunderte Meter weiter mit einer ausgelassenen Border Collie Meute um die Wette zu laufen, ist meistens ein fremder Hundehalter da, der ihn am Geschirr zu fassen kriegt oder gleich an der Leine zurückbringt.
Ich bin sehr dafür, dass Hundebesitzer hier zusammenhalten und sage jetzt mal offiziell DANKE an alle Co-Badenden mit Vierbeiner, die sich (auch nicht) aufregen, wenn Coffee sie anbellt, ansabbert, anschmutzt oder anspringt – vor Begeisterung.
TIPP: Badeteich Süßenbrunn
Der zweite Badeversuch in Wien (Die Hundewiese an der Alten Donau beim Angelibad haben wir auch schon getestet – aber darüber will und kann ich nicht reden) fand mal zwischendurch am Teich in Süßenbrunn statt.
Und siehe da, da gefiels mir noch besser. Noch verstecktere schattige Badeplätze, wenn man um den Teich herum spaziert und für die Vierbeiner gibt es eine große Freilaufzone mittlerweilen – siehe unser Bericht aus Süßenbrunn.
Dafür war es aber überraschend ruhig und viel entspannender als in Hirschstetten. Wir fanden gleich einen perfekten Badeplatz, an dem ich es auch den ganzen Tag ausgehalten hätte.
Der ganz normale Bade Alltag
Wir haben also zwischen den Fress-Bee-Badeeinheiten mit Leckerli und Meditativem Zureden versucht, Coffee ein wenig „runterkommen“ zu lassen. Fazit: Ich konnte ganze 32 Seiten (kleines Buch: „Lieben Sie Brahms“ von F. Sagan) lesen und Coffee legte sich gar gezählte 2 (ZWEI) Mal zu mir auf die Badedecke. Erst nachmittags waren wir nicht mehr allein in der kleinen Bucht, dann wurde natürlich wieder ordentlich gekläfft – bis sich alle Gemüter beruhigt hatten und alle Leckerli weggefressen waren.
Ich hatte viele Kommentare auf Facebook, die mich BERUHIGEN: Es geht auch anderen HundebesitzerINNEN so – Gebelle, Gejaule, Gekläffe, Herumgerenne, die sich beim Baden MITNICHTEN entspannen können. Danke für den Zuspruch – ich bin also nicht allein! Aber Süßenbrunn war wirklich sehr fein – wenn man nicht gerade eine Großfamilie als Liegenachbarn hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, einen Hundebesitzer daneben zu haben. Und die verstehen mich. Ein devotes Lob an alle Hunde, die sich erst (still) abkühlen und dann (still) im Schatten bei ihren Besitzern rasten. Betonung auf STILL. Hochachtung!
3 comments
Hallo! :-)
Was Coffees Verhalten beim Baden betrifft, könnte ich den Namen 1:1 mit Godot austauschen – uns gehts exakt genau so! Also hoffen Sie bitte nicht auf gute Tipps, wie sich das abstellen lässt, sondern lediglich auf verständnisinniges Grinsen und Augenverdrehen. Wollte ich nur angemerkt haben. …. Es tut einfach gut, wenn man merkt, dass es anderen auch so geht. :-D
UND ein Danke für Ihren tollen Blog, auf den ich soeben gestoßen bin. Da hab ich ja jetzt noch sehr viel zum Schmökern und Lesen …
Ganz liebe Grüße, Ingrid
Übrigens: Hunde sehen gelb nicht als rot. Das Farbspektrum ist für sie in den Infrarot-Bereich verschoben, aber gelb ist gelb für sie. Dafür ist rot selbst wesentlich gedämpfter. (http://drsophiayin.com/blog/entry/can-dogs-see-color-and-how-do-we-know)
Vokalisieren deutet auf Aufregung hin – ich würde euch gezielte Übungen zur Impulskontrolle (zB Zehn-Leckerchen-Spiel) und Entspannung empfehlen. :)
Hallo Sunny, danke für die Info mit der Farben-Sache. Dann war meine Hundeinfoquelle nicht korrekt – dann sieht er gelb als gelb und weil er sonst nicht viel farben sieht, macht ihn das gelb ganz irre? Das ist meine Interpretation :-)
Vokalisieren: Ja, ganz sicher Aufregung – vor lauter Spielen und Rennen und laufen wollen. Als wenn er sonst nicht genug Aufmerksamtkeit und Beschäftigung bekäme..
lg
Angelika