Als bloggende Radlerin -oder radelnde Bloggerin- bin ich Ende Mai am Innradweg unterwegs. Von St. Moritz gehts nach Passau – dabei ist aber der Weg das Ziel. Denn der Innradweg steht 2014 dankenswerter Weise unter dem Blickpunkt „Kulinarik“ – ob ich da wirklich zum (zeitraubenden) Radfahren komme, wird sich weisen.
Wer die groß angelegten Radwege Österreichs erradeln will, kommt an dem Touren-Portal Radtouren nicht vorbei. Wobei das Suffix .at ja täuscht, denn die 14 größten Radwege, die durch Österreich führen, tangieren eigentlich 7 Länder – deswegen treibt man jetzt auch gemeinsames Marketing.
Unter dem Schlagwort „Bett&Bike“ wurde die in Deutschland bereits bekannte Aktion auch für Österreich übernommen und für an Radwegen gelegene Betriebe damit ein neues Zertifizierungssystem eingeführt. Wer länger und öfter auf den offiziellen Radwegen unterwegs ist, der kennt die Probleme: Die Hotels oder Gasthäuser sind für RadlerInnen entweder gar nicht vorbereitet oder aber man/frau fühlt sich (mit Radler-Outfit und wenig repräsentativ) oft wenig willkommen. Wer dann noch nach einem absperrbaren Raum für seinen Drahtesel fragt oder gar nasse Wäsche trocknen will (Langstrecken Radler müssen ja mit wenig Kleidung auskommen), fühlt sich dann bei heimischen Gastgebern schnell als ungebetener Gast.
Das soll sich mit dem neuen Bett&Bike in Österreich nun ändern. Bereits über 200 Betriebe an den Top Radwegen haben diese offizielle Zertifizierung abgeschlossen und bieten nun (Zusatz)Leistungen für Radfahrer an. Wer ein Bett&Bike Betrieb sein möchte, muss folgende Services anbieten:
- Abschließbare Räume für Fahrräder
- Unterkünfte für nur eine Nacht möglich (vielleicht könnten wir dann auch gleich über den vermaledeiten Einzelzimmerzuschlag reden? :-)
- Werkzeug und Werkstatt-Tipps
- Radkartenmaterial
- Radlerfrühstück
- Weitere Zusatzleistungen wie Fahrradverleih, Shuttle-Dienste, Gepäcktransfer
Wobei meiner Erfahrung nach die Qualität eines offiziellen Radweges (wie etwa Ennsradweg, Ssalzkammerradweg, Mühlviertelradweg, NEU: Via Claudia Augusta wie die alten Römer über die Alpen, etc) ja hauptsächlich mit der Beschilderung und den angebotenen Shuttle-Diensten sowie „Erste Hilfe-Service“ für Radler steht und fällt.
Dafür gibt es dann doch noch eine weitere Qualitätssicherung: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) ist ein strenger Prüfer dieser Qualitätskriterien. In Österreich hat der Neusiedler Radweg mit der Höchstnote von 5 Sternen bislang die beste Auszeichnung eines österreichischen Radwegs erhalten.
Dafür haben aber alle 14 Top Radrouten in Österreich ein gemeinsames Thema: „Genussvolles Radeln entlang des Wassers.“ Womit wir wieder beim „Genuss“ wären:
Sieben Tage lang werde ich als radelnde Bloggerin vom Innradweg bloggen: Über kulinarische Highlights auf und neben der Strecke, Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Mindestens zweimal werde ich dazwischen einen Transfer in Anspruch nehmen, um in der einen Woche mehr erleben und mehr verkosten zu können :-)
Die organisationstechnische und weniger sportliche Herausforderung dabei wird sein: Technisches Equipment (Handy, Kamera, Laptop, Ladegeräte) und Sportkleidung für 7 Tage am Rad mitzuführen. Außerdem: Die öffentliche Anreise mit der Bahn vom Weinviertel nach St. Moritz. Man darf gespannt sein.
2 comments
Bin schon gespannt auf deine Erlebnisse und Berichte entlang des Inns.