Gefühlte 500 Jahre ist es her, als wir 1987 in Budapest in einem Fünfsternhotel am runden Tisch saßen und mein Vater die Familien-Parole „Im Jahr 2000 treffen wir uns alle wieder hier“ ausgab. Dazu kam es jedoch nie.
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Warum Budapest, ganz privat
Dabei wäre es im Jahr 2000 vielleicht noch leichter gewesen als heute, wirklich unsere ganze Familie (1987: 5 Personen, heute leicht drei Mal soviel) an einen Tisch nach Budapest zu bekommen.
Mittlerweilen ist es nämlich schon ein organisatorischer (aber lohnender) Kraftaufwand, ein ausgewähltes „Best Of“ aller Familienmitglieder zu einem Mittagstisch in der Heimat zusammenzutrommeln. Ich war zwar ein oder zwei Mal seit der denkwürdigen Parole meines Vaters in Budapest, aber ich müsste Fotos rauskramen, um mich wieder zu erinnern.
Aber jetzt gehts um mein ganz privates Budapest Erlebnis anno 2024, ein Nachtrag zu meinem längst ebenso verjährten 50. Geburtstag. Budpaest lohnt sich nämlich – ganz besonders dann, wenn man so herrliches Fotowetter hat wie wir diesmal.
Aber über all diesen Plänen thronte mein unbedingter, seit Jahrzehnten gebetsmühlenartig geäußerter Wunsch: Endlich mal in die Jugendstil Gellert Therme zum Pritscheln gehen. Ratet, was ich von der ganzen Wunschliste oben nicht geschafft habe?! Genau! Das Gellertbad und die 13 anderen Thermalbäder in Budapest müssen einmal mehr auf mich warten. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gellert Bad – so wie das Gellert Hotel – nicht auch bald seine Pforten schließt. Aber ein Fotoshooting war diesmal drin.
Hier meine Eindrücke aus Budapest – natürlich mal wieder mit viel zu vielen Fotos….
Meine persönlichen Highlights in Budapest
- Die Führung in der Budapester Staatsoper
- Der musikalische Abend im Operettentheater von Fellner & Helmer wegen der Architektur!
- Die Führung in der großen Synagoge in der Dohánystraße
- Meine unerwarteten historischen Erkenntnissen beim Biertrinken im Pilvax
- Der Langos mit Spinat und Schafkäse
- Das Schauspielhaus von Fellner & Helmer
- Das Foyer der Gellerttherme im Hotel Gellert
- Der Sonnenuntergang über Budapest und dem Burgberg – von der Dachterrasse des Grand Hotel Savoy
- Das Straßenbahnfahren und Rausschauen
Was ihr unbedingt erleben müsst in Budapest: Es lohnt sich.
Abgesehen von meinen persönlichen Vorlieben, hier die ganze Liste: Was sehen in Budapest, was nicht versäumen und was sich wirklich lohnt in Budapest.
- Einen Time Slot in der großen Synagoge in der Dohánystraße buchen – eine Führung ist beim Ticket immer inklusive
- Wer kann und will, auch noch in der Otto Wagner Synagoge in der Rumbach Straße vorbeischauen
- Synagogen Tickets immer direkt hier buchen: https://jewishtourhungary.com/de
- Eine deutschsprachige Führung mit GABOR machen, er weiß alles und hat eine Google Map mit seinen Tipps für Budapest (wir haben ihn per Get your Guide gebucht), geht aber auch direkt….
- Die Budapester Operette, das Haus von Fellner und Helmer (Tickets direkt auf der Website) beehren
- Eine Führung in der wunderbar opulenten Budapester Staatsoper buchen, kleines Live-Konzert inklusive
- die Schuhe am Donauufer besuchen und nachdenken
- Dort (zufällig) essen, wo die ungarische Revolution 1848 ihren Ausgang nahm :-), im Pilvax
- Einmal Langos mit alles, bitte!
- Ein Kaffeehaus besuchen mit Charme, vor dem man nicht stundenlang anstehen muss, etwa das Művész Kávéház bei der Oper
- Einmal abends und einmal untertags auf die Fischerbastei!
- Bootsfahrt abends machen alle, aber von oben runterschauen auf die Donau ist mindestens genau so schön
- Vielleicht eine der Markthallen. Wir waren in der größten – war nett, aber nicht mehr.
- Innenhof von Paloma Fashion Art ansehen
- Kaffeepause auf der Fischerbastei beim Kirschstrudel ;-) Korona Kávéház, viele Touristen – aber nett!
- Jugendstil Häuser anstaunen: Bedö Haus, Egger Villa, Postsparkasse…
- ein altes Kino von innen besehen
- einen Time Slot für die Stephans Basilika buchen
- vor dem Vigszinhaz stehen und sich wie in Wien vor dem Volkstheater fühlen (Stichwort Fellner und Helmer)
Was ich wiedermal versäumt habe in Budapest
- sämtliche Museen – außer dem witzigen, unterirdischen Millennium Metro Museum
- eine Opernaufführung in der Budapester Staatsoper
- sämtliche Thermalbäder
- auch das Gellertbad hab ich nur im Foyer zum Fotografieren besucht
- Führung im Parlament
- Blick vom Gellertberg auf die Donau
- den Thermal Park rund um die Széchenyi Therme zu erwandern
- Margareteninsel war ich diesmal auch nicht, aber im November ist dies auch mehr als lässlich….
- Eine VR Tour durch Budapest – so wie in Wien – wär sicher cool.
Unterkünfte und Essen in Budapest
Hotels in Budapest
Unser Hotel: Das EST Savoy Hotel in Budapest
Wir haben im Grand EST Hotel Savoy* gewohnt und waren sehr zufrieden. Direkt zwischen zwei Straßenbahnlinien gelegen und zwei Minuten zur U-Bahn. Tolle Dachterrasse, die wir im November für uns allein hatten beim Sonnenuntergang. Es war preislich deutlich günstiger als vergleichbare Jugendstilhotels (obwohl ich schon gerne mal im Four Seasons Gresham Palast , im Corinthia oder im Continental geschwelgt wäre. Aber das war leider nicht im Budget.
Hundefreundliche Hotels in Budapest
Ausnahmsweise benötigten wir diesmal kein hundefreundliches Hotel in Budapest, weil wir hundefrei hatten. Aber wie das Leben so spielt, habe ich bei der Hotelsuche festgestellt, dass es in Budapest null Problem zu sein scheint, wenn man mit Vierbeiner in einem Vier- oder Fünfstern Hotel unterkommen möchte. Alle Hotels, wo ich gerne gewohnt hätte (die mir aber im Endeffekt zu teuer waren, sorry), hätten HUNDE ERLAUBT.
- Hier* gibt es eine lange Liste von Hotels der Vier- und Fünfstern Range in Budapest, die Hunde in den Zimmern gestatten, natürlich mit Aufpreis – eh klar.
- IN diesen Hotels in Budapest sind Hunde erlaubt.
- Ungarn mit Hund: Die allerbesten Tipps gibts bei kutyabarathelyek.hu
- TIPP: Unser Bericht vom Balaton mit Hund unterwegs
Dort waren wir essen in Budapest
Ich wollte unbedingt orientalisch essen* gehen in Budapest. Haben wir getan: Gelandet sind wir im JOURI und waren mehr als begeistert – ein super schöner Abend. Den ultimativen LANGOS hatten wir eindeutig bei den freundlichen Herrschaften von EAT A LANGOS am Madách Imre tér 1-3. Und etwas zufällig sind wir in das geniale Pilvax Kávéhuz eingefallen, um schnell ein Bierchen zu trinken. Die Bilder an der Wand sprachen für mich eine eindeutige Sprache: Das muss hier was mit der Revolution von 1848 zu tun haben. Hatte es. Wir waren an jenem Ort gelandet, wo Petöfi und andere Intellektuelle ihre 12-Punkte-Liste für unseren Kaiser Franz Josef formulierten. Genial und urgemütlich und einfach ein super Tipp zum Essen und Trinken und Pausieren und Schauen. Mit Musik.
Gefallen hat es mir auch außerordentlich im Müvesz Kaffeehaus gegenüber der Staatsoper nach der Führung. Ganz ohne Anstellen ergatterten wir ein romantisches Platzerl. Eine superschnelle, aber köstliche Pizza hatten wir nach unserem Operettenhauserlebnis on the go, kurz vor dem Sprung in die Budapester Bim. Und im Café Astoria im gleichnamigen Jugendstil Hotel waren wir auch auf ein Kaffeetscherl. Im Korona Kávéhuz auf dem Burgberg haben wir uns an Kirschenstrudel und Pogatscherl (!) gelabt und uns gewundert, dass heutzutage kein junger Mensch im Service auch nur ansatzweise noch deutsch radebrechen kann…
Was man sich getrost sparen kann in Budapest. Find ich halt.
- Anstellen für die Insta Hot Spots
- Party Time im Thermalbad
- Hop ON Hop Off (lieber eine supegünstige Drei Tages Karte für die ÖFFIS kaufen)
- Die Budapest Card
- Manche Baumkuchen-Standln sind preistechnisch nur Augenauswischerei
- Ruinenbar Szimpla Kert
- Sich für ein Foto anstellen: Etwa bei Café Central – sinnlos.
- Café Gerbeaud: Nett, aber net mehr :-)
- Lieber raufmarschieren als mit der Standseilbahn raufstauen – auf die Burg!
Mit dem Zug von Wien nach Budapest
Es muss nicht immer die ÖBB von Wien nach Budapest sein, obwohl: Wer sich ein 1. Klasse Ticket l leisten kann und will, der ist schon recht fein raus – auch wegen der schönen ÖBB Lounge am Hauptbahnhof, wie ich finde. Aber auch die Tschechen fahren nach Ungarn, die Gutesten. So haben wir für unsere Fahrt nach Budapest die Regiojet Bahn gewählt, war in Summe auch in der besten Kategorie damals günstiger als Eco mit ÖBB.
Auch Regiojet hat zwar eine eigene Wartelounge am Hauptbahnhof, aber dort gibts irgendwie nix außer heißes Wasser und, wenn man Glück hat, ein Teesackerl. Mein persönlicher Eindruck beim Besuch. Aber die Fahrt war angenehm, der Kaffee gut, die gratis Zeitungen nicht in deutsch, das Kaufangebot an Snacks nicht übel. Und ein kleines Flascherl Sekt war an Bord mehr als wohlfeil zu erstehen während der Hinfahrt nach Budapest.
Tipp: Bin mal kurz am Balaton
Hinweis: Sämtliche Tipps und Einschätzungen basieren auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen.