Seen in Oberitalien gäbe es ja genug, wir haben aber nur fünf geschafft während unserer herbstlichen Campingtour. Nicht fehlen durften hingegen Espressi & Sprizz in allen Varianten. Unsere Tipps für Camping an einigen italienischen Seen.
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Camping an den italienischen Seen
Verlockende Campingplätze an italienischen Seen hatte ich zahlreiche auf meiner Liste. Aber da wir zuvor viel zu lange beim Camping in Südtirol unterwegs waren (weil die Dolomiten halt gar so schön waren), gingen sich dann im Endeffekt „nur“ fünf oberitalienische Seen aus: Und da wir auch ein bisschen auf Far Niente und Schlendrian aus waren, haben wir auch mal spontan eine Nacht drangehängt.
Mit dem Camper überlegt man sich überdies drei Mal (oder 10 Mal), ob man sich in das Gasslwerk eines kleines Örtchens vorwagt oder endlos nach einer Parkmöglichkeit außerhalb sucht, die ohne Höhenbegrenzung daher kommt. So können schon mal Stunden mit Planung verstreichen – aber: So ein Urlaub ist halt kurz. Und dann bin sogar ich mal froh, wenn der Campervan drei Nächte auf einem schönen Platzerl stehen gelassen werden kann…
Verlängert haben wir so dann am Molvenosee oder auf dem superneuen Stellplatz in Lazise am Gardasee und ganz am Schluss am Luganer See am Camping Darna. Nur eine Nacht (dafür mit Sunset) verbrachten wir am Iseosee und die Plätze am Comosee haben uns so gar nicht zugesagt. Alles viel zu eng.
Am Gardasee machten wir nur noch in Arco Stopp, wir hatten zwar den Heller Garten in Gardone im Visier. Allein: Auf Campingbusse mit 2,90m Höhe, die auch gerne wo parken wollen, ist man bei André Heller so gar nicht eingerichtet. Dafür hatten wir in Arco einen super Parkplatz (auch als Stellplatz zugelassen) direkt am Fluss und bei der Kletteranlage.
Unsere Campingplätze an den italienischen Seen
1. Sportlich: Aktiv am Molvenosee
Die wildromantische Anreise über die italienischen Bergstraßerln aus Südtirol über die Weinregion ins Trentino hat sich gelohnt: Als wir von der Bundesstraße hinab auf den Bergsee blicken, der in der nicht übermäßig warmen Herbstsonne verlockend vor sich hinglitzert, weiß ich, dass wir hier am Camping Spiaggia Lago di Molveno länger bleiben.
Länger heißt bei uns: Zwei statt einer Nacht – am Camping Beach Lago di Molveno in zweiter Reihe mit Blick auf den See. Und: Direktem Ausgang auf den Schotter- und Grasstrand am See, an dem an einer Seite „Hunde willkommen sind“. Das Zauberwort jeder Reise.
Ungewohnter Luxus beim Check-IN: Ein Gutschein für Wellness/Spa am Platz und die Trient Erlebniscard für die Dauer unseres Aufenthalts: Wir könnten gratis die Öffis verwenden, mit der Seilbahn auf den Berg rauf – was man halt so macht, wenn man (richtig) für länger urlaubt. Wir haben aber nur 2 Nächte, nicht mal Minigolf um die Ecke am Strand ging sich aus. Dafür waren wir Radfahren, haben den See joggend umrundet (die Männer), gegrillt, geplantscht am See, Wein eingekauft und den Strand des wunderschönen Bergsees fast für uns allen genossen. Der See ist in der Nebensaison bei Schönwetter wahrlich der Hit.
2. Klassisch: Neuer Stellplatz am Gardasee bei Lazise
Der Agricampeggio Green Camp Bridge in Lazise am südlichen Teil des Gardasees (dort, wo es flach und gemütlicher wird, nicht so stressig eng) war uns in mehreren Camping Communites empfohlen worden. Per Whatsapp erkundigte ich mich wegen eines Platzes – heutzutage kann man ja fast gar nirgends mehr ohne Reservierung aufkreuzen – und wir hatten Glück. Drei Nächte waren wir schließlich auf dem vollkommen neu angelegten Stellplatz über dem Gardasee – auf einem der oberen Panoramaplätze. Übersetzt: Näher an Toilette, Dusche und Abwasch – eine Spur weiter vom See entfernt.
Das war in diesem Falle aber vollkommen egal, weil die Promenade am See leider gesperrt war und somit auch die vermeintlichen nahen Badestrände nicht per pedes erreichbar. Einmal schwindelten wir uns durch, um nach Lazise zu spazieren (ca 45 Minuten mit viel Bellen, Spielen und Plantschen), erreichbaren Badestrand hatten wir aber leider keinen vor der Nase.
Dazu fuhren wir dann nochmals extra mit Bus nach Lazise, wo wir ausnahmsweise mal mit dem Campingbus-Parken Glück hatten und shoppen, Eis eessen, den unvermeidlichen Espresso und einen Sprizz mit alles – trinken waren. Ein zweites Mal waren wir dort, um eine Bootsfahrt nach Garda über Malcesine zu machen.
Kein übles Basislager, das Green Camp Bridge (alle Agriturismi rundum waren proppevoll ausgebucht) – der Ausblick auf den Gardasee ist wirklich wunderbar. Nur ein Badestrand in der Nähe blieb uns leider versagt. Aufgrund der großzügigen Anlage auch sehr beliebt bei Linern, wie man sieht.
3. Geruhsam: Camping mit Sunset am Iseosee
Eigentlich war es nur als Zwischenstopp geplant, im Endeffekt war es so ein nettes Platzerl, dass wir sowohl den Ort Iseo besichtigt (inkl. besonders gutem Sprizz und Espresso) haben, als auch unseren persönlichen Sunset-Apéro direkt am Stellplatz – erste Reihe Iseosee – Hunde im und am See herzlich willkommen – sehr genossen haben. Pizza ließen wir uns an diesem Abend zum Campingplatz Covelo liefern (so wie etwa 17 andere Camper auch), denn das Restaurant des Platzes war leider geschlossen.
Schade, denn mit den bunten Lichterln und der Lage direkt am See hätte uns die Location des Restaurants am Covelo schon recht zugesagt. Aber auf dem Stellplatz hatten wir es genauso romantisch. Die Sanitäranlagen sind hingegen äußerst retro – ich sage nur: Fußantrieb für´s Waschbecken. Aber alle waren extrem freundlich und die frischen Brioche in der Früh direkt am See waren nicht zu verachten, nein gar nicht…
Es muss aber nicht immer Camping sein: Günstige Unterkünfte* gibt es auch anderswo in der Gegend.
Mein Tipp:
4. Mondän: Der Comosee und Como
„Como“, wie mondän das schon klingt…. Wir parkten – nach Camper Community Empfehlung – direkt bei der Villa Olmo (Nebensaison, Platz genug), um dann entlang der Promenade am Comosee bis zur Kathedrale zu spazieren, sehr praktisch und vor allem für Coffee nach der Fahrt angenehm.
Sogar im Park der Villa waren Hunde erlaubt, plus Zugang zum Wasser – Coffee schwelgte im Paradies, während unsere Gedanken schon eher gen Espresso und knusprige Cannolo pistachio gingen. Como selbst entpuppte sich als weniger mondän als etwa Lugano, auch weniger anstrengend. Wunderschöne Palazzi, viele Cafés und nette Shops und gar nicht überkandidelt, uns gefiel´s. Die Kathedrale und das Theater besehen, durch die Parks schlendern, das Holocaus Denkmal an der Promenade besichtigen, mit Coffee im See pritscheln und dann waren wir schon wieder on the road: Entlang des legendären Comosees.
Und tatsächlich: Die Ausblicke von den Villen, den Palazzi, den Zypressen hinab auf den See waren wirklich traumhaft, trotz des diesigen Wetters. Aber Campingplatz hat uns dort keiner angesprochen – viel zu eng und zu retro. Wir wollten weiter zum naturbelassenen Lago di Piano, aber dort war der Campingplatz bereits in Winterpause. Wie schade, dort hätten wir Natur Pur gehabt. Aber schließlich fanden wir doch noch einen Platz nach unsere Geschmack – am Luganer See, wer hätte das gedacht.
5. Gemütlich: Camping-Chillen am Luganer See
Der Campingplatz Darna in Porlezza hat uns so gut gefallen – auch weil wir direkt in erster Reihe am See und am Strand standen – dass wir sogar drei Nächte blieben. Der Sonnenuntergang am ersten Abend hatte uns überzeugt, Porlezza war in Gehentfernung (Pizza, Sprizz, Espresso, Supermarkt!) und der See zum Baden vor der Nase. Radwege zum Lago di Piano um die Ecke und der Hund darf in den See, wo immer will, also eindeutig: Qui restiamo.
Wir fuhren mit dem öffentlichen Bus vom Ort Iseo rüber in die Schweiz nach Lugano, um dort eine kleine Bootsfahrt über den Luganer See zu unternehmen und auch ein bisschen um die teure Schweizer Luft zu schnuppern. An der Rezeption unseres Campings am Luganer See gab es (unaufgefordert) reichlich Informationen zu Busfahrten, Wanderrouten, Radwegen und Hundegassiwiese (!!), also ließen wir Cicero einen Tag stehen und fuhren öffi Bus in die Schweiz rüber.
Abends – heilige Ruhe bei uns am Campingplatz in Porlezza. Nach der Heimkehr aus der teuren Schweiz gönnten wir uns noch ein nettes Welcome im ruhigen Porlezza am Luganer See, bis es anderntags dann plötzlich hieß: Hallo, es ist Markttag.
Über Nacht hat sich das kleine Örtchen beim Tunnel am Luganer See in einen regionalen Shopping Hotspot für Einheimische verwandelt und wir mittendrin: Markttag! Olivenbrot, Grillhuhn, Oliven, Armbanduhren – wir kauften ein, was man halt so braucht am Samstag Vormittag beim Camping am Luganer See. Danach ein erfrischendes Flussbad, weil wir den Weg zum Campingplatz abkürzen wollten (Für Coffee kein Problem, der schwamm gleich ein paar Längen), wir waren dann doch bis zum Bauch nass.
War aber egal, denn am Nachmittag gingen wir dann alle gemeinsam – endlich endlich – baden. Im Luganer See. So schön, dass wir den Lago Maggiore einfach von der „Italienische-Seen-Liste“ strichen. Diesmal.
Noch mehr Camping Tipps für Italien und die Seen?
Alle anderen Seen, die ich diesmal am oberitalienischen Reise-Radar hatte, mussten wir dann auf´s nächste Mal verschieben – so etwa den Idrosee, den Ledrosee, den Ortasee, den schnuckeligen Lago di Piano, den Levico und den Lago Maggiore. Habt Ihr noch mehr Tipps für schön gelegene Camping- oder Stellplätze an italienischen Seen? Gerne im Kommentar oder als Mail an mich, ich freue mich immer über neue Anregungen für meine To-Camp-Liste. Danke. Günstige Unterkünfte gibts hier*.
HINWEIS: Wir waren im Herbst mit dem Campervan in Italien unterwegs. Alle Eindrücke und Tipps sind persönlich ausgewählt und erheben keinen Anspruch an Vollständigkeit.