Camping mit Hund im Dachzelt: Geht das?

by Angelika Mandler-Saul

Camping mit Hund im Campervan, das können wir. Gut sogar. Aber wie funktioniert das Camping mit Hund im Dachzelt? Wir haben nachgefragt.

Frau mit Hund und Auto mit Dachzelt, Foto: @qeedo
So geht Hund und Camping mit Dachzelt (Foto: @qeedo)

Camping mit Hund im Dachzelt: Worauf sollte man achten?

Camping liegt im Trend, das können wir von WIEDERUNTERWEGS voll und ganz bestätigen. Schließlich sind wir mit Campervan Cicero gefühlt dauernd unterwegs – auf Campingplätzen, Stellplätzen und anderen Orten, wo Camping nicht verboten ist. Hund Coffee ist mittlerweile an sein Platzerl im Campingbus gewöhnt und hat nichts dagegen, täglich an einem anderen Ort aufzuwachen.

Gastautorin Eva Schober

Immer öfter sehen wir bei unseren Touren auch Autos mit Dachzelten am Campingplatz.

Ob das auch mit Hund funktioniert? Welche Autos eignen sich für ein Dachzelt und das Wichtigste für uns Hundemenschen:

Wie kommt der Vierbeiner da hinauf? Wie sieht es oben aus, ist es wackelig oder gemütlich und bleibt der Hund auch gerne die die ganze Nacht über in „luftigen Höhen“?

Wir haben Eva Schober von Pawsome gefragt: Sie und Ihr Hund Bjarki durften diesen Sommer selbst schon erste Erfahrungen mit dem Dachzelt sammeln.


Die Vorteile eines Dachzeltes mit Hund

(Gastartikel/Werbung)

Die meisten Hunde lieben die Natur. Abgesehen davon akzeptieren viele Airbnbs, Ferienwohnungen und Hotels keine Vierbeiner. Mit dem Dachzelt hat man die Unterkunft immer mit dabei und kann flexibel überall dort campen, wo es erlaubt ist. Das muss nicht zwingend ein Campingplatz sein. Die Vorteile des Dachzeltes sind unter anderem:

  • Der Hund kann sich inmitten der Natur austoben. Es kann nach einem Platz gesucht werden, an dem man die Ruhe der Nachbarn nicht stört. 
  • Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft, die Vierbeiner akzeptiert, entfällt.
  • Viele Unterkünfte verlangen Tagespauschalen und Reinigungsgebühren für Hunde. Das Campen mit dem Dachzelt und Hund ist eine günstigere Alternative. Zusätzlich kann man sich nach einem hundefreundlichen Campingplatz umsehen.
Frau mit Hund im Dachzelt sitzend
Wenn er mal drinnen ist, ist es gemütlich …. (Foto: @qeedo)

Gute Planung ist auch hier das A&O

Auch wenn Camping prinzipiell sehr flexibel und einfach ist – gute Planung macht sich auch hier bezahlt. Was bringt man mit, welche Bedürfnisse hat der vierbeinige Freund und welche Schwierigkeiten können auftreten? 

Bei Schönwetter mit Dachzelt (Foto: @qeedo)

Wir haben mögliche Probleme und passende Lösungen zusammengetragen, damit einem ungetrübten Dachzelt-Camping-Urlaub mit Hund nichts im Weg steht.

Schlechtwetter

Vieles lässt sich planen, manches verändern oder verbessern, das Wetter gehört definitiv nicht dazu. Es ist wie es ist und wenn Regen auf dem Plan steht und der Camping-Trip fest geplant ist, heißt es eben Schlechtwetterprogramm. Auch Hunde finden Regenwetter nicht unbedingt attraktiv. 

Ein Langzeitaufenthalt im Dachzelt kann sehr schnell langweilig werden. Spazieren gehen ist auch bei Regenwetter Pflicht, da lohnt sich die Anschaffung eines Hunde-Regenmantels.

Wichtig ist es auch, immer an ausreichend Hand- und Putztücher zu denken.

Ein nasser Hund, der sich im Dachzelt schüttelt, bereitet keine Freude. 

Das Wichtigste: Wie kommt der Hund ins Dachzelt?

Eine gute Frage: Wie kommt der Hund ins Dachzelt? Die meisten Hunde sind ziemlich gute Kletterer. Je leichter der Hund, umso einfacher ist der Aufstieg ins Dachzelt. Wer einen kleinen Hund hat, kann diesen leicht nach oben heben, ein großer Hund ist definitiv eine Herausforderung. 

Erfahrene Dachzelt-Camper bauen sich eine eigene zusammenklappbare Hundeleiter. Manche Hunde sind sehr geschickt und können über die verbaute Leiter ins Dachzelt klettern. Breite Sprossen sollte die Leiter haben und nicht zu steil im Winkel stehen, um dem Hund den Einstieg leichter zu machen. Auch Rampen, die an die reguläre Leiter gelehnt werden, sind für einen Hund möglich. 

Ist der Hund von sportlicher Natur, kann man auch den Einstieg über die Motorhaube wählen. Eine Gymnastikmatte oder eine andere rutschfeste Alternative über die Motorhaube gelegt, hilft den Lack zu schonen. 

Hundewetter. (Foto: @qeedo)

Wie viel Platz bietet das Dachzelt und wo schläft der Hund?

Je nach Größe des Hundes sollte man den Platz im Dachzelt bedenken. Ist der Hund für gewöhnlich ein Bettschläfer, oder schläft er meistens auf seinem Hundebett? Dachzelte sind angenehme Schlafmöglichkeiten mit toller Aussicht, aber ein großer Hund kann schnell zu unruhigen Nächten führen. Deshalb: Am besten sehr gut überdenken, wo der Hund schläft. 

Schläft der Hund im Dachzelt, sorgt er mit seiner Körpertemperatur für angenehme Wärme. Das ist definitiv ein Vorteil in kalten Camping Nächten. Man hat den vierbeinigen Freund im Blick und kann sich sicher fühlen. Nachteile sind Platzmangel, Geruch und besonders bei Schlechtwetter Ausdünstung und Unreinlichkeit.

Bei trockener Witterung und je nach Charakter des Hundes können die Vierbeiner auch vor dem Auto an einer Schleppleine übernachten. Sind nachtaktive Tiere nahe dem ausgesuchten Platz oder gibt es Nachbarn, die der Hund in der Nachtruhe stört? Hier sollte man überlegt entscheiden. Ein Erdanker ist jedenfalls optimal, um die Leine sicher zu befestigen. Praktisch ist auch ein Tarp, damit der Hund ausreichend Sonnen- und Regenschutz hat. 

Auch ein Vorzelt ist eine gute Alternative. Der Hund ist zu einem gewissen Grad vor Witterung und anderen Tieren geschützt, hat ausreichend Platz und auch der Wassernapf, der im Dachzelt eher eine Herausforderung darstellt, ist gut zu platzieren. 

Im Fahrzeug kann der Hund natürlich auch übernachten. Das mag neben dem Dachzelt die zweite, sehr gute Alternative sein. So haben sowohl Hunde als auch Hundebesitzer ausreichend Platz und es ist eine sichere Unterbringung. 

Achtet man darauf, dass das Fenster einen Spalt geöffnet und die Sauerstoffzufuhr auch in der Nacht gegeben ist, ist man auf der sicheren Seite. Am besten eignen sich eine Hundebox im Fahrzeug oder Liegedecken auf der Rückbank. 

Untertags ist man flexibel beim Weiterreisen (Foto: @qeedo)
dachzelt montage, foto qeedo
Montage des Dachzelts (Foto:@qeedo)

Auf welche Autos passt ein Dachzelt?

Lt. ÖAMTC sind die meisten Autos für Dachzelte geeignet, Cabrios und Sportwagen natürlich ausgenommen.

Zwei Querkantdachträger, das Dachzelt (40-80 Kilo) und man ist dabei beim Abenteuer Camping mit Dachzelt. Was sonst noch alles beachtet werden muss (rechtliche Vorschriften und vor allem die maximale Dachlast des Autos), kann man leicht beim ÖAMTC nachfragen. Grundsätzlich ist das Dachzelt schnell auf- und abgebaut, d.h. das gemütliche Dach über dem Kopf ist in Null Komma Nix aufgeschlagen.

Ein unschlagbarer Vorteil für uns Hundemenschen, die wir immer zuviel mitschleppen: Die Dachzelte sind schnell wieder verstaut und zusammengeklappt und das Bettzeug kann meist auch gleich drin bleiben.

Packliste: Was sollte unbedingt mit? 

Wir haben eine Liste zusammengestellt, was beim Camping mit dem Hund im Dachzelt nicht fehlen darf:

  • Besonders geeignet ist Trockenfutter, da es Temperaturschwankungen standhält und in luftdichten Behältern verpackt, auch nicht zur Geruchsbelästigung wird.
  • Futternäpfe (klappbare Reisenäpfe, die für das Camping geeignet sind und platzsparend verstaut werden können) und Wasser für den Hund sind ebenso auf die Liste zu setzen. Es gibt auch Näpfe, die für Autofahrten gemacht sind, in denen das Wasser nicht überschwappt. 
  • Leckerbissen und Kauknochen dürfen ebenso mit. 
  • Handtücher, Putztücher und Pfoten – Wischtücher nicht vergessen. 
  • Eine saubere Decke oder Unterlage, auf der der Hund liegen kann, darf nicht fehlen.
  • Eine Hundebürste, Zeckenzange und eine kleine Notfall-Apotheke inklusive dem Heimtierausweis sollten mit. 
  • Unbedingt Hundekotsäcke mitbringen. Auch in der Natur sollte man die Nachlassenschaft des Vierbeiners beseitigen.
  • Brustgeschirr, Halsband, Gassi-Leine und Schleppleine müssen mit. 
  • Bringt man das Lieblingsspielzeug auf die Reise, sorgt man für Beschäftigung. 
  • Ein GPS Tracker ist zu empfehlen. Man weiß nie was passiert – sicher ist sicher! 
  • Einen Notfallplan mit nahegelegenen Tierärzten oder Tierkliniken. Nicht immer hat man Netzempfang und kann auf Informationen zugreifen. 


Mein Fazit

Eva und Bjarki

Das Dachzelt ist eine kostengünstige und besonders flexible Alternative für den nächsten Camping-Trip mit Hund. Schließlich möchte nicht jeder in einen teuren Campervan investieren oder einen ausleihen, was vor allem in der Hochsaison teuer ist.

Mit der Anschaffung eines Dachzeltes ist man flexibel und kann das gewohnte Fahrzeug, das auch der Hund kennt, nutzen.

Man kann regensicher und unkompliziert mit dem vierbeinigen Freund reisen, die gemeinsame Zeit in der Natur genießen und die mühsame Suche nach tierfreundlichen Unterkünften entfällt ebenfalls. 


Autorin: Eva Schober

Eva Schober ist Gründerin von Pawsome, dem Onlineshop für handgefertigtes Hundezubehör aus Wien. Eva ist Hundemama vom siebenjährigen Bjarki, der auf ihrem Profilbild natürlich nicht fehlen darf. Als hauseigenes Hundemodel verzückt er außerdem die ganze Pawsome Crew und setzt die handgefertigten Unikate von Pawsome perfekt in Szene.

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