Wenn ich mir die Fotos so ansehe: Unsere Camping Tour durch den Nationalpark Hohe Tauern war – trotz des mäßig schönen Frühlingswetters – eine Tour voller landschaftlicher Höhepunkte in Osttirol und Salzburg.
Inhaltsverzeichnis
Camping, Schauen und Wandern im Nationalpark Hohe Tauern: Osttirol und Salzburg
Ich sag´s gleich: Im Mai ist man beim Camping im Nationalpark Hohe Tauern in den Tauerntälern – touristisch gesehen – meist noch allein auf weiter Flur. Bei der Stellplatz- und Parkplatzsuche ist das wunderbar, was die Öffnungszeiten der Gasthäuser oder Infozentren etc. betrifft, nicht so optimal. Dennoch haben wir auf unser Tour zum Nationalpark Hohe Tauern viel gesehen und unternommen, auch wenn wettertechnisch so manche spontane Umplanung notwendig war. Aber: Sind wir Camper oder nicht? Umso mehr haben wir uns morgens gefreut, wenn die Kastenwagentür aufging und uns doch manchmal strahlender Sonnenschein empfing – und das in einer grandiosen Naturlandschaft: Mit dem Nationalpark Hohe Tauern und den Osttiroler Tauerntälern sind wir lange noch nicht fertig.
- Was erlaubt ist und was nicht beim Camping im Nationalpark – KÄRNTEN
- Natinoalpark Hohe Tauern Osttirol
- Nationalpark mit Podcast: https://hohetauern.at/de/
- Themenweg Ködnitztal bei Kals: GlocknerSpur. BergeDenken. beim Lucknerhaus
- Nationalparkwelten Mittersill
- Pinzgauer Lokalbahn
- FAIR PLAY im Nationalpark Hohe TAUERN – Wildcampen und offenes Feuer machen verboten, Hunde bitte stets an der Leine!
Unsere Anreise führte uns nach zwei Tagen am Wolfgangsee am Campingplatz Berau (wo wir den Hundestrand und den Bürglsteigwanderweg genossen) über Mittersill und durch den Felbertauerntunnel Richtung Großglockner und Großvenediger – endlich nach Osttirol. Unsere Highlights:
Innergschlöss und Tauernhaus
Das erste geplante Picknick am Fluss und eine längere Wanderung fielen gleichmal ins Wasser. In Mittersill hatten wir noch schönstes Frühlingswetter, auf der anderen Seite der Tauern erwartete uns Regen und Nebel. Aber den Parkplatz beim Matreier Tauernhaus haben wir trotzdem abgecheckt, er ist einfach zu schön gelegen, um daran vorbeizufahren. Eigentlich wollten wir ins Innergschlöss reinwandern Richtung Wasserfall – immer am Geschlössbach entlang – und danach beim Tauernhaus am Parkplatz übernachten (Camper 14 Euro), es wurde dann aber nur ein kleiner Spaziergang: Zu nasskalt, war die einhellige Meinung des Reiseteams.
Die Umbalfälle im Nationalpark Hohe Tauern
Also hoch pokern und auf den nächsten Tag hoffen: Wir fahren durch das noch recht verschlafene Matrei (auch das Nationalparkhaus ist wie bei all unseren Besuchen in den letzten 20 Jahren grad geschlossen) ins wunderschöne Virgental hinein. In Prägraten am Großvenediger decken wir uns noch im MPreis Supermarkt ein, denn im Zweifelsfall gibt´s noch weiter hinten im Tal noch weniger – Einkaufsmöglichkeiten.
Natürlich es es wirklich so, denn im verschlafenen Hinterbichl können wir zwar beim Bauernhof und Camping Bergkristall auf der Wiese unseren Campervan abstellen, aber zum Einkaufen gibt´s nix. Dafür ein geöffnetes (!) Wirtshaus, einen rauschenden Fluss rund um die Stellplätze, Wanderwege zu den Umbalfällen und Einstiege zu Höhenwegen und – der böse Wolf war auch schon da. Wir leisten uns ein deftiges Abendessen inklusive Schnaps im Wirtshaus, um das trübe Wetter zu vergessen und lauschen unauffällig den Diskussionen der Einheimischen am Nebentisch. Wie immer: Pro und Contra WOLF.
Die nette Betreiberfamilie des Campingplatzes stellt uns noch einen Heizlüfter in die Sanitäranlagen, die erste Nacht haben wir die ganze Wiese für uns alleine.
Anderntags der erhoffte Wetterumschwung: Wir starten unsere Wanderung zu den Umbalfällen. Am Parkplatz Ströden startet der NaturKraftWeg Umbalfälle, der mit dem Österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet ist. Je weiter hinten, desto schöner wird es entlang der Isel und endlich SONNE: Coffee und ich plantschen glücklich im eisigkalten Gletscherbach, die Schautafeln mit den meditativen Texten und Anleitungen entlang des Schausteigs wurden mit Herz und Hirn von Sigbert Riccabona formuliert – schöner geht nicht. Ich nehme einiges mit von dieser Kraft-Wanderung, natürlich nicht zuletzt wegen der Kraft des Wassers, das uns begleitet.
Nach der Wanderung chillen wir noch ein wenig am Beginn des Weges am Wasserfall und lauschen. Im Extra Bericht zu den UMBALFÄLLEN gibts noch mehr Eindrücke vom Campingplatz, der Route entlang der Schautafeln und von den schönen meditativen Texten.
Die neue Iseltrail Hängebrücke
Wir haben das Info-Schild ganz zufällig entdeckt: Die neue Hängebrücke über die Iselschlucht, als wir aus dem Virgental rausfahren. Wir verlassen die Virgener Bundesstraße, fahren runter zum Fluss, auf der anderen Seite wieder rauf und finden tatsächlich zu einem Parkplatz, in dessen Nähe ein (noch nicht eröffneter) Rundwanderweg startet. Unter uns: Die türkisgrüne Isel, fast die gleiche Farbe wie die Soca in Slowenien. Todesmutig begleitet Coffee uns über die 84 Meter lange Brücke in 90 Metern (schaut vieeeel höher aus) Höhe. Auf der anderen Seite erwarten uns neugierige Kühe und ein kühler Waldsteig hinab zur Holzbrücke, die uns retour zum Campervan führt. Dort gibt´s dann noch mal ein Pfotenbad im Fluss für den tapferen Hund. Schön ist es auch, in Virgen zu parken und hinzuwandern, zur neuen Isel-Hängebrücke.
Kals am Großglockner und Wanderung zum Lucknerhaus
Next Stop: Kals am Großglockner und der dortige offizielle Nationalpark-Campingplatz, den ich schon lange auf meiner „To Camp“ Liste hatte. Von diesem Basislager aus erkunden wir den schönen Themenweg im Ködnitztal namens „Glocknerspuren. BergeDenken“, der beim Lucknerhaus startet und bis zur Lucknerhütte führt. Gefreut hatten wir uns auch auf das Besucherzentrum „Glocknerpanorama“ am Parkplatz Lucknerhaus mit der Info über die „big five“ des Nationalparks Hohe Tauern. – aber leider: Sperrt auch erst im Juli auf – für die Besuchermassen. Der Parkplatz jedoch liegt sehr pittoresk für Campingbusse wie unsere, die Wanderer und Skitourengeher (!) können dort duschen und die Toilette benutzen, was will man mehr.
Am terrassierten Campingplatz hat man eine tolle 360 Grad Bergkulisse (wenn es das Wetter zulässt), man kann ganz oben (wie wir) stehen oder unten nahe der Einfahrt, wo es ganz eben ist und man schnell am Fluss sein kann. Eine sehr nette Wanderung führt entlang des Flusses an einem Lager- und Spielplatz mit Biotop und Flussläufen und Rastmöglichkeiten bis zum Taurerwirt, wo man in die Dabaklamm starten kann.
Anderntags erkunden wir vom Campingplatz aus noch die schönen Rundwanderwege am Fluss, aber auch jene Stelle, wo – wenn wir Pech hätten – heute eigentlich ein Speichersee und ein Kraftwerk stünden anstatt eines schönen Wasserfalls mit Klamm und Wanderweg. Vom Talschluss Kals in Burg beim Taurerwirt aus wandert man ins Dorfertal und durch die Dabaklamm.
Noch ein Wasserfall in Nationalpark nur für uns allein
Auf dem Rückweg vo Kals wieder runter zur Bundesstraße ins Iseltal kamen wir an einem Wasserfall vorbei, den wir gar nicht am Radar gehabt hätten, inkl. Parkplatz und Picknickbänken – ein gefundenes Fressen für uns Camper unterwegs. Der Staniskabach Wasserfall vulgo Schleierfall oder Haslacherfall versüßte uns die Weiterfahrt ins Salzburger Land mit einem höchst pittoresken Zwischenstopp.
Nationalpark Welten Ausstellung: Mittersill
Diesmal geht es für uns inmal nicht weiter nach Lienz und nach Oberkärnten, sondern wir fahren retour über den Tauern nach Mittersill. Jetzt wollen wir endlich mal ein geöffnetes Nationalparkhaus besuchen und uns über die Berge und Murmeltiere, die Wälder und die Naturgewalten informieren.
Hund Coffee muss einstweilen im Campingbus warten denn: Natur, Fauna und Flora gut und schön – aber Hunde sind dabei leider nicht willkommen in den Nationalparkwelten Mittersill. Jedoch gibt es hinter dem Gebäude einen schönen Park mit Enten und Teich, den wir danach alle gemeinsam besuchen, denn wir wollen – wie stets – am kleinen Bahnhof Mittersill im Café noch Kaffee trinken gehen, bevor uns das Gewitter einholt. Dort sind auch Vierbeiner willkommen und schnell wird dort eine erfrischende Hundewasserschüssel kredenzt.
Die Ausstellung in den Nationalparkwelten ist jedoch sehr sehenswert, entzückend die Videos über das Leben der Murmeltiere. Wasser, Gletscher, Klima – man muss dort gewesen sein bei einer Tour durch den Nationalpark Hohe Tauern.
Pinzgauer Lokalbahn: Mit der Dampflok von Zell nach Mittersill
Camping im Nationalpark Hohe Tauern war ein Erlebnis, aber bei mir ist das so eine Sache mit dem Wasser: Die Wasserfälle, Themenwanderwege, die Berge und Flüsse waren ein Traum, aber – Ich will immer auch an einen See. Da bietet sich natürlich der Zeller See mit dem Ausblick auf das Kitzsteinhorn eindeutig an. Wir testen das Panoramacamp Zell am See und ergattern ohne Reservierung einen schönen Stellplatz am Rand mit Blick auf das Kitzsteinhorn und nutzen gleich mal die Wanderwege, die direkt vom Platz aus zum See und zur Hundezone starten.
Und wieder haben wir Glück: An einem Tag unter der Woche verkehrt auf der Strecke der Pinzgauer Lokalbahn ab Zell am See die Nostalgiebahn, sprich die Dampflok Richtung Mittersill (Fahrplan Sommer 2024). Die ganze Strecke ist bei unserem Besuch noch nicht freigegeben, aber ein Teilstück lohnt sich allemal.
Wir wandern also gemütlich vom Campingplatz zum Bahnhof und warten dort auf die dampfendende, prustende und wunderschön aufpolierte Dampflok. Die Plätze haben wir online vorreserviert – alles klappt hervorragend. Zudem wird man an Bord noch mit regionalen Köstlichkeiten, Prosecco und Bier verwöhnt, da schlagen wir doch gleich zu. Seit 1898 fährt die Schmalspurbahn auf dieser Strecke.
Camping mit Hund bei Zell am See
Unsere Wahl fiel diesmal auf das Panoramacamp Zell am See. Gut organisiert, gut gelegen, in Gehentfernung zu einem schönen öffentlichen Badeplatz (Hundeverbot) und einer Hundezone (ohne Seezugang), weiters am Wanderweg nach Zell, der unterwegs für Hunde sehr wohl Erfrischungsmöglichkeiten bereit hält. Wir sind schon einmal um den gesamten See mit den Hunden gewandert:
Hier kann man von unseren Erlebnissen in Kaprun und am Kitzsteinhorn und der Seeumrundung mit den Vierbeinern nachlesen.
Tipp: Mallnitz Talwanderungen – HochOben am Campingplatz
HochOben: Einer unserer liebsten Campingplätze mit einem unbeschreiblich schönen Panorama, vielen Wanderwegen in den umliegenden Flusstälern und vor allem – der Tauernschleuse in unmittelbarer Umgebung, sodass man schnell im Gasteinertal sein kann. Camping im Nationalpark Hohe Tauern bietet soooviele Möglichkeiten – wer braucht da Wildcampen, das übrigens selbstverständlich in Österreich im Nationalpark verboten ist.