Die Diskrepanz könnte größer nicht sein: Von der Reeperbahn bis zum Hamburger Hafen sind es nur ein paar Schritte, aber dazwischen liegen Welten.
Und ich muss ganz ehrlich sagen: Das Hafen-Feeling liegt mir zu jeder Zeit eindeutig mehr als „an der Reeperbahn nachts um halb 1“ – (kennt außer mir eh keiner hier mehr, das Lied).
Und deswegen bin ich ja auch in Hamburg: Die Cruise Days waren ein unglaubliches Spektakel zu Wasser und zu Land, Menschenmassen am Kai und auf den vorbeiziehenden Kreuzfahrtsschiffen, das alles in gepenstisch blaues Licht getaucht, inkl. Feuerwerk und eine Erlebniswelt rund um eine ganz große Faszination, die aber nicht jedermanns Sache ist: Die Kreuzfahrt-Schiffe.
Die gesamte Flaniermeile zwischen der neuen Hafen-City (da gabs heuer schon deutlich mehr zu sehen als zu meinem letzten Besuch anno 2013) bis zum Hafen Altona: 3 Tage lang gings hier nur um die großen Schiffe und deren Angebot, die Landgänge und ganz prosaisch natürlich auch ums Essen. Labskaus, Backfisch, warmer Käse im Brot, Matjesbrötchen, Franzbrötchen, Jever und Elbperle – all die exotischen Sache, die wir Südländer und Landratten ja nur aus dem Fernsehen kennen.
Und auch die Kreuzfahrtsschiffe kannte ich bislang nur aus dem TV: Mein Wissen erstreckt sich zwar sehr kompetent über die Jahrzehnte von Love Boat (wie gerne wäre ich einst „Kreuzfahrt-Direktorin“ geworden) bis zum Traumschiff (das ja lt. Regieeinfall auch schon in Chiang Mai anlegen durfte. Ähem) – aber an Bord war ich noch nie. Bis heuer. Dank der MeinSchiff4 von TUI Cruises durfte ich 5 Stunden lang Kreuzfahrt-Schiff-Luft schnuppern. Gut, dass ich einst Boots-Eignerin in Kroatien war und auch selbst ernannte Hausboot-Expertin bin.
Die Cruise Days Hamburg finden alle 2 Jahre statt, seit heuer gemeinsam mit der Fachmesse „Sea Trade Europa“. SIEBEN große Kreuzfahrt-SCHIFFE lagen zwischen Freitag und Sonntag in Hamburg – allesamt auf Durchreise. Die längste war die Queen Mary 2 (345 Meter), die meisten Kabinen hatte die MSC Splendida mit 1637! Am buntesten war die AIDAbella und ich durfte an Bord der MeinSchiff4.
Die Reedereien präsentierten ihr Angebot mittels Themeninseln, Activity Decks, Showbühnen, zeigten die nachgebauten Schiffs-Kabinen und demonstrierten eindrucksvoll das überbordende Service an Bord.
Dazu kam das Blue Port Spektakel: Der nächtliche Hafen und die Sehenswürdigkeiten Hamburgs inkl. Elbphilharmonie (Bauende absehbar!) und die Speicherstadt wurden eine Woche lang in blaues Licht getaucht. Die Barkassenfahrt von der Elbphilharmonie durch die Speicherstadt (ab sofort UNESCO Kulturwelterbe!) bis raus nach Altona und retour wurde so zu einem sehr aufregenden nächtlichen Abenteuer!
Bei der abschließenden Boots Parade am Samstag abend hatte ich überhaupt den Logenplatz am RoofTop des Hard Rock Cafés: Die Kreuzfahrtsschiffe (drei waren noch da) lagen illuminiert und sehr knapp hintereinander im Hafenbecken und wurden einzeln mit Feuerwerk, begleitenden Polizeischiffen, großer LED Anzeige („AHOI MeinSchiff4!“) sowie zahlreichen wunderschönen Segelbooten hinausbegleitet. Ein sehr sehr eindrückliches Erlebnis!
Nacheinander liefen Samstag abends aus: Die AIDABella mit ihrem entzückend breiten Grinsen, gefolgt von der MeinSchiff4 und der MS Europa – glanzvoll beleuchtet im blauen Hafenbecken – ganz langsam zum Genießen.
Am Vorabend hatte ich bei der nächtlichen Barkassenfahrt auch schon die Amadea von ganz nah und zuvor die Costa NeoRomantica gesehen. Am Sonntag parkte ich mit meinem Stadtrad gar quasi zu Fuße der MSC Splendida in der HafenCity. Nur die Queen Mary hatte ich leider nicht zu Gesicht bekommen, die lag draußen am neuen Liegeplatz am Südufer der Elbe in Steinwerder (zuviel Schlick an der Hafen City, dort lag nun die MSC Splendida).
Gleich 6 Kreuzfahrtsschiffe, die wie vom Himmel gefallene RiesenHotels am Kai lagen, sah ich also von ganz nah während meiner CruiseDays in Hamburg.Genial: Auf die Social Media Wall durfte ich über #cruisedays2015 auch meine Bilder beisteuern und in die Welt rausschicken! Sehr ungern ging ich nach dem Hafen-Spektakel mit seiner fast unwirklichen, vorbeifahrenden Luxus-Welt wieder hinauf auf die Reeperbahn zu meinem Hotel. So war ich (zu) schnell wieder in der Wirklichkeit angelangt.
OFFENLEGUNG: Ich wurde von Hamburg Tourismus eingeladen, die Cruise Days zu besuchen. Die Meinungen in diesem Artikel sind meine eigenen.
4 comments
Hi Angelika, die Cruisedays gehören für uns als Kreuzfahrt-Fans auch zum jährlichen Pflichtprogramm in Hamburg. Dein Luxusplatzerl am Hard Rock Cafe ist jedenfalls beneidenswert. Wir sehen uns nächstes Jahr dort :-) Und vielleicht werden es ja mal mehr als 5 Stunden am Kreuzfahrtschiff. Ahoi!
Hallo Max, ja da wäre ich gleich dabei – länger als 5 Stunden. Schließlich komm ich jetzt endlich in das Alter, wo man guten Gewissens Kreuzfahrer werden kann. Von mir aus, ich bin bereit :-) Lieben Gruß aus dem WEinviertel. Angelika
Wow! Ich liebe ja alles, dass mit Booten und Schiffen zu tun hat, daher ein super schöner Post! :D
Mein letzter Hamburg Besuch ist leider auch schon viel zu lange her – ich muss wieder hin!
Liebe Grüße
Christina
Mir gehts ähnlich: Das Feeling bei den Landungsbrücken ist so spannend und die vielen Hochseekreuzer von der Nähe zu sehen, das war schon was. lg Angelika