Zahlreiche Majestäten und gekrönte Häupter, Adelsgeschlechter und Orden haben in den letzten tausend Jahren ihre kulturellen Spuren entlang der Donau hinterlassen. Viele Spuren von einst sind heute noch schöne Ausflugsziele für uns alle – entlang der Straße der Kaiser und Könige zwischen Regensburg, Passau, Wien und Budapest.
Inhaltsverzeichnis
Die G´schichtln hinter der Geschichte: Die Donau
Die Donau ist nach der Wolga der zweitlängste Fluss bei uns in Mitteleuropa. Wir in Ostösterreich kennen ihn vom Bootfahren, seinen Überschwemmungen, der Donauinsel und dem Treppelweg, vom Schwimmen und Radfahren und vom Ausflug in die Wachau oder zur Donauschlinge. Doch die Donau ist auch eine „Straße der Kaiser und Könige“, eine der wichtigsten Handelsrouten von einst und Transportweg aus einer Zeit, als man am Fluss schneller und sicherer als per Kutsche am Land unterwegs war.
Was ist an der Donau so spannend?
Sisi wurde von Bayern nach Nussdorf auf der Donau zu ihrem Bräutigam gekarrt und dabei von Menschenmassen verfolgt und beobachtet, schon damals 1864. Die Leichen von Thronfolger Franz Ferdinand und Sophie wurden bei nächtlichen Unwettern von Pöchlarn über die Fähre auf der Donau hinauf nach Artstetten geschafft. Spooky. In den Marchfeldschlössern in den Donauauen lebten, jagten und regierten Prinz Eugen, Maria Theresia und Kronprinz Rudolf, der dort seinen Leibfiaker Bratfisch engagierte. In Eckartsau verschanzte sich unser letzter Kaiser Karl vor den letzten Tagen der Donaumonarchie und um die Ecke in Carnuntum hat zur Römerzeit überhaupt alles angefangen.
Warum ist die Donau auch die Straße der Kaiser und Könige?
Stellen wir uns vor: Vor 400 Jahren stieg man im mittelalterlichen Regensburg auf ein einfaches Donauschiff und fünf Tage später stieg man in Nussdorf bei Wien wieder aus. Auf dem Landweg hätte man mehr als doppelt so lange gebraucht und hätte nicht soviel Gepäck mitnehmen können. Zudem hätte man Pferde wechseln müssen und wäre stundenlang auf den schlechten Wegen durchgerüttelt worden. Keine verlockende Aussicht für Adelsgeschlechter, gekrönte Häupter und Könige, oder? Deswegen verlegte man sich auf den Seeweg, die Donau und das mit der gesamten Entourage. Mit einem Schiff war es da aber dann nicht getan: Ganze Verbände von Prunkschiffen und Begleitbooten fuhren so auf der Donau, bei Sisis Brautschifffahrt wurde sogar die ganze Donau zwischen Linz und Wien gesperrt.
Abends wurde angelegt und genächtigt: Aber nicht in Hotels, sondern in Klöstern und Adelsschlössern, wo dann mit Musik und Theater aufgespielt und getafelt wurde. Die Klöster waren einst Hotels, kultureller Treffpunkt, Wissenssammlungen, Bibliotheken, Theater- und Musiklocations in einem. Die römischen Kaiser schifften sich auf der Donau ein, danach Karl der Große und ihm folgten Kurfürsten, Herzoge, Ritter und Adel.
Majestätische Spuren entlang der Donau also – und wir können heute mit diesen Geschichten von damals rund um die Donau spannende Ausflüge unternehmen.
LESETIPP 1: Die Schlösser der Thronfolger entlang der DONAU NÖ
- Die Stationen des Verfalls der Donaumonarchie – entlang der Donau von Artstetten über Orth nach Eckartsau: Die Thronfolger und ihre Schlösser Orth, Eckartsau und Artstetten.
- Die vielen G´schichtln hinter der Geschichte gibt´s hier zum Nachlesen: LINK
LESETIPP 2: Was uns KLÖSTER heute sind. Eine Klosterreise von Bayern nach Oberösterreich entlang der Donau.
Auch Klöster müssen heute mehr als früher „können“: Sie fungieren als Gastgeber, für eine „Einkehr auf Zeit“, als Yoga-Location oder helfen uns dabei, wieder unsere Mitte zu finden. Ob mit Schweigen, Meditation oder Kräuterkursen – Klöster bieten mittlerweile fast alles an, was wir für unser Wohlbefinden zu brauchen glauben.
Dabei ist das Leben innerhalb der Klostermauern ein weites Land und so vielfältig wie unser Leben außerhalb der Klosterleben es auch ist. Ein Kloster ist heute eine Firma, die überleben muss. Ein Betrieb, der funktionieren soll und eine Familie, in der sich nicht immer alle grün sind. Wie im echten Leben. Die ganze Story gibt´s hier.
LESETIPP 3: Flashback zu den Alten Römern am Donaulimes.
Von Schattenparkern, Schoßhündchen und kreischenden Fans im alten Rom. Fastenkuren und gar das heute so moderne intermittierende Fasten, ein G´spritzter im Glasl und Kinder, die ohne Frühstück in die Schule geschickt wurden – das alles gab es schon im Alten Rom und entlang unseres Donaulimes. Hunde als Haustiere, sprechende Vögel zum Angeben und Veganer – alles schon damals dagewesen. Anti Age Serum für Damen und Herren oder eine große Villa zum Protzen und Getratsche beim Frisör? War bei den Römern längst alles gang und gäbe. Ich hab ein wenig im Alten Rom recherchiert – mit einem zwinkernden Auge – hier zum Nachlesen: Die ganze Story.
LESETIPP 4: Über den Donau Limes der Römer und wo heute unsere Grenzen sind.
Anlässlich der Eröffnung der Arrianis Sonderausstellung im Stift Klosterneuburg sprach der geniale Historiker Philipp Blom, den ich auch schon bei seiner Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele live hören durfte, über unsere Grenzen. Der Donau Limes der Römer steht im Mittelpunkt dieses Essays über Grenzen damals und heute. Die ganze Story.
Die Römer beförderten gar ganze Truppen auf dem Flusswege. Die Geschichte von Richard Löwenherz und Dürnstein kennt jedes Volksschulkind (hoffentlich) und die Wachau ist UNESCO Weltkulturerbe. In den Klöstern im Donauraum konnte man früher übernachten, Leopold und Wolfgang Mozart taten dies regelmäßig, ebenso die vierzehnjährige Marie Antoinette auf der Brautfahrt nach Paris. Über die Donau gelangten nicht nur Salz und Holz aus den Ländern in die großen Städte – heute fährt man mit Flusskreuzfahrtsschiffen und Schnellbooten, Ausflugsdampfern und Fähren auf dieser geschichtsträchtigen Route.
All diese Ereignisse sind lang vorbei und dennoch können wir heute beim Sonntagsausflug oder auf Kulturtrip in diese Stories problemlos eintauchen und noch einmal nachempfinden, wie es damals war oder gewesen sein könnte. Mit den Römern, dem Nibelungenlied, den Babenbergern und Habsburgern, den Benediktinern und Kapuzinern, den Schlössern, Klöstern und Burgen. Die Donau ist die „Straße der Kaiser und Könige“ – um sie ranken sich mehr Geschichten und Geschichte als um jeden anderen Fluss in Mitteleuropa. Deshalb ist sie auch eine der „Ferienstrassen“. Und jeder Ausflug im Donauraum ist ein Ausflug in unsere eigene Geschichte und in eine Story von damals.
UPDATE:
Am 30. Juli 2021 war es endlich soweit: Der römische Limes entlang der Donau in Bayern, Österreich und der Slowakei erhielt das langerwartete und ersehnte Siegel eines UNESCO Welterbes.
LESETIPP 5: Vom Donauweibchen, vom Rattenfänger und tropfenden Nixen. Die Sagenwelt der Donau.
Zu meiner Zeit wusste jedes Volksschulkind um die Sagen seiner Region oder seiner Stadt. Wer heute Dürnstein, Wien oder die Auwälder bei Stockerau besucht, trifft aber immer noch auf die Spuren des Teufels, des schwarzen Hundes oder auf tropfende Nixen uns böse Drachen. Und auf den Richard Löwenherz sowieso. Hier die ganze Story.
LESETIPP 6: Die Ausstellung zur DONAU auf der Schallaburg ab Juni 2020
Ausflugstipp ins Melker Alpenvorland zur Landesausstellung auf der Schallaburg – mit der ganzen Family, denn der Kinder-Rundgang wurde von Kinderbuchautorin Lena Raubaum gestaltet. WEITERLESEN…
Das Donautal vom Schloss Göttweig aus
LESETIPP 7: Das Kloster als Tourismusmagnet?
LESETIPP 8: Kulinarische Höhenflüge an der Donau zwischen Passau und dem Strudengau
Von „Süßen Tölpeln“, Slowfood und genussvollen Kurzstopps an der Donau – Wissen Sie, wo Theklasien liegt oder was der besagte Tölpel denn nun wirklich ist oder kann? Schon mal Trüffeln aus dem Sauwald gekostet, Sauwald Erdäpfeln oder gar den gleichnamigen Wodka?
Zwischen dem deutschen Passau und dem oberösterreichischen Strudengau gibt´s nicht nur viel zu erkunden, sondern auch viel zu – kosten und verkosten. Ein kulinarischer Streifzug an der Donau. Mit Ausflugstipps.
LESETIPP 9: Von Kaiserin Elisabeth und ihren Reisen auf der Donau
Sisi war Zeit ihres Lebens auf der Flucht – vor ihren höfischen Pflichten am Hof in Wien, vor ihrem Mann und vor sich selbst. Sie war nicht nur auf ihrer eigenen Brautfahrt von Bayern nach Nussdorf auf der Donau unterwegs, sondern pendelte auch später oft zwischen Wien und Budapest hin und her.
LESETIPP 10: Vom Mariandl im Wachauerlandl
LESETIPP 11: Von Kinderhochzeiten und Machtpolitik
HINWEIS: Entgeltliche Kooperation mit Straße der Kaiser und Könige.
1 comment
Die Donau – ein gut bekanntes sujet, aber hier in deinem Blog in einer neuen Betrachtungsweise. Sehr angenehm geschrieben und man freut sich beim Lesen. Bin schon gespannt, wie es weiter geht.