Der Leopoldsteinersee beim steirischen Erzberg: Hier machte ich als sehr kleines Kleinkind meine ersten Wild-Campen-Erfahrungen am Fluss. Diesmal sind wir hier zum Wandern am Rundwanderweg und Pritscheln im See.
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Der Leopoldsteinersee: Mein Liebling
Der Leopoldsteinersee wurde 2013 von der Kleinen Zeitung zur „Wasserperle Österreichs“ gewählt – mit Recht. Die Fotos sagen wohl mehr als tausend gebloggte Worte. Coffee und ich umwanderten den See einige Male, kletterten das Flussbett im Schotter entlang, jausneten im Seestüberl am Ostufer und spazierten die See-Au hinauf. Besonders schön war die Kneipp Anlage nahe dem Parkplatz – auch für ein Picknick optimal!
Auch Hund Coffee war von der steirischen „Wasserperle“ lautstark begeistert – auch hier leider kein Hundebaden ohne lautes Gekläffe.. Immer wenn wir unauffällig sein wollen, fallen wir auf – um die Burg. Um also auch mir ein paar ruhige Momenten an diesem traumhaften See zu verschaffen, befand sich in meinem Rucksack ein (geruchsfrei verpacktes) geselchtes Schweinsohr (frisch aus der Wolkersdorfer Fleischhauerei), das ich aus dem Weinviertel überführt hatte. Dasselbe verschaffte mir 2 Mal 10 Minuten heilige Ruhe am See – davor und danach gabs aber umtriebige und wilde Wasserspiele mit Hund.
Mittlerweilen dürften einige Hundebadeverbotsschilder angebracht worden sein. Ich habe vorort aber mehrmals Einheimische mit Hund gefragt – sie haben mir damals bestätigt, dass sie auch ihre Hunde ins Wasser lassen. Hinten am Badestrand muss der Vierbeiner ja nicht unbedingt wassern, es gibt unterwegs beim Rundwanderweg genug Stellen. Noch besser: Bei der Kneippanlage beim Fluss – geht auch gut zum Pritscheln für Hund und Mensch.
Unbedingt bei der Jausenstation am Ostufer einkehren – auf ein Steirerkasbrot und auf einen im Fluss gekühlten Radler – oder ein Schleckeis. Hier könnt ich ewig sitzen – wenn man/hund mich ließe!
Wohnen beim Leopoldsteiner See: Das JUFA Eisenerz
Unser Basislager hatten wir einmal mehr in einem hundefreundlichen JUFA in der Eisenerzer Ramsau bezogen – von der Lese-Couch in meinem Erker hatte ich den ultimativen Blick auf den Erzberg in der Abendsonne! Frühstücken konnten wir auf der ebenfalls sonnigen AußenTerrasse wie auf einer Berghütte, wo Coffee (nur durch seine Anwesenheit) dafür sorgte, dass sich bis zum Schluss keiner zu mir an den großen 8 Personen Tisch setzte.
Vom JUFA lässt es sich hervorragend nach hinten ins Tal spazieren – Endstation Gasthaus oder Jausenstation – beäugt von vielen Kühen und immer vom Bach-Geplätscher begleitet. Wunderbar, um Pfoten und Füße zwischendurch abzukühlen.
Eisenerz und die Eisenerzer Ramsau
8km ist die Eisenerzer Ramsau (wo man übrigens direkt vom Haus aus in die Loipe einsteigen kann winters) von Eisenerz entfernt. Diesmal konnte ich mich trotz der Tropenhitze dazu durchringen, auch mal einen Spaziergang durch die Altstadt zu machen, die auf den ersten Blick und während der Durch- oder Vorbeifahrt immer mehr als abschreckend auf mich gewirkt hatte. Coffee und ich parkten also (nachdem wir die zahlreichen schmalen Kurven und Hürden durch die Altstadt mit Humboldt gemeistert hatten) sehr repräsentativ am Mario Stecher Platz und durchstreiften dann zu Fuß die Altstadt, was unbedingt empfehlenswert ist.
Zwar kommen die Familien meist wegen der Hauly Fahrt am Erzberg und der Bergwerksbesichtigung hierher (Abenteuer Erzberg) – beides fällt aber in Hundebegleitung aus – deswegen kam diesmal Eisenerz selbst zum Zug. Und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht. Was man vom Auto aus nicht sieht: Die zahlreichen Kupferschilder an den wirklich wirklich alten Häusern – denn Eisenerz ist quasi seit Jahrtausenden besiedelt und seit Jahrhunderten im Erzabbau wirklich wichtig (gewesen). Jedes zweite Haus ist richtig alt und hat seine eigenen Historie, echt lesenswert.
Der achteckige Brunnen am Bergmannsplatz war für Coffee höhentechnisch leicht zu bewerkstelligen und so gabs auch kühlendes Nass für die Hundepfoten. Sgraffitohäuser, Innenhöfe mit Arkaden, Fresken – ganz Eisenerz ist eigentlich ein Kleinod an geschichtlichen Eindrücken und denkmalgeschützten Bauwerken aus allen Jahrhunderten – man muss nur mal zu Fuß durchspazieren und darf sich durch manch verfallene Häuser nicht beeinflussen lassen.
Oben vom Schichtturm hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt, den man sonst bei der Durchfahrt nicht zu sehen bekommt. An jeder Ecke wird man daran erinnert, dass man sich in einem wahrlich uralten Bergbauort befindet. Vor Jahrhunderten war Eisenerz lange Zeit eine wohlbestallte Gemeinde mit zahlreichen Radwerken (=Eisenwerken) und alles drehte sich hier um Radführer, Knappen, Bergwerksleute und deren Familien.
Und wenn man vom Leopoldsteiner See nach Eisenerz reinfährt, drängt sich einem der nahe Erzberg in der Abendsonne so unmittelbar auf – als würde er gleich hinter der Oswaldikirche beginnen.
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Hinweis: der Artikel wurde 2023 aktualisiert.