Coffee is not amused: Wir haben einen Fahrradanhänger für Hunde angeschafft. Genauer gesagt: Einen Fahrradanhänger für Coffee himself. Damit wir wieder gemeinsam Radfahren gehen können, und zwar weiter als 10 Kilometer. Soweit der hochtheoretische Plan.
Inhaltsverzeichnis
Ein Fahrradanhänger für Hund Coffee
Im Vorfeld haben wir lange im Internet recherchiert, verglichen und gesucht und sind auf die informative Website von Gerald Bacher aus Innsbruck gestoßen: Auf ZWEIRADKRAFT schreibt er über das Unterwegs Sein auf zwei Rädern – ob allein, mit Hund, Kind oder „anderen Lasten“. Für Wiederunterwegs hat er einen Gastartikel geschrieben für all jene, die es auch wollen: Radfahren mit Hund. Allen Anschein nach will es Coffee aber nicht. Schon unsere ersten Versuche an der holländischen Nordsee (wo wirklich alle mit Hund im Anhänger mitradeln und dem Vernehmen nach nicht so ein Tamtam machen) gestalteten sich kompliziert. Wer hätte gewusst, dass Coffee zu solch jämmerlichen Jaul-Lauten fähig sein würde?
Wir haben nun einen Trixie-Fahrradanhänger* in wunderhübschem Rot in der Garage und versuchen, Coffee von seiner Phobie davon zu heilen. Dabei helfen Leckerli, abmontierte Räder (damit es nicht so wackelt), Spiele mit und um den Anhänger im Wohnzimmer und viel, viel Belohnung. Nach zwei kurzen Ausfahrten hieß es aber: Zurück an den Start und erstmal bei Null anfangen und üben, üben, üben – um eine gute Stimmung zwischen Coffee und dem Anhänger zu erzeugen…
TIPPS zur Anschaffung eines Hunde Fahrradanhängers (Gastartikel)
Tipp 1: Praktischer Aufbau und richtige Größe
Beachte zuerst, wie schnell und einfach sich der Hunde Fahrradanhänger auf- und abbauen lässt. Warum? Ganz einfach: Weil dir das gute Ding sonst schon nach kürzester Zeit auf die Nerven geht und du „selbst am Rad drehst“. Einige Anhänger lassen sich sogar problemlos zu einem Jogger umbauen – wenn dir das wichtig ist, solltest du also unbedingt darauf achten, ob sich der Anhänger mit einem entsprechenden Jogger-Set erweitern lässt. Ebenfalls praktisch: mittlerweile gibt es Modelle, die auch zur Hundetransportbox für das Auto umfunktioniert werden können.
Dass die Maße des Anhängers zur Größe des Hundes passen müssen, liegt auf der Hand: Darauf achten, dass der Hund im Anhänger sowohl sitzen als auch gemütlich liegen kann. Dies trifft vor allem auf Modelle für große Hunderassen zu. Berücksichtige beim Kauf auch die Einstiegsmöglichkeiten für den Hund – bei vielen Modellen gibt es mehrere Einstiege, was sich in der Praxis als besonders angenehm erweist.
Entscheidend für den Komfort des Hundes im Fahrradanhänger ist natürlich auch das verwendete Material. Es sollte luftdurchlässig und gleichzeitig resistent bzw. strapazierfähig sein. Praktisch ist auch, wenn sich die (bestenfalls rutschfeste) Bodeneinlage zum Reinigen herausnehmen lässt. Zusätzliche Elemente, wie Wind- und Regenschutz oder ein Insektengitter, erhöhen den Komfort für den Vierbeiner außerdem um ein Vielfaches.
Tipp 2: Wichtige Sicherheitsmerkmale
Ist der Anhänger erst mal aufgebaut, dann freut man sich gleichmal auf die erste Tour. Jetzt geht es um die Fahreigenschaften und die Sicherheit des Anhängers – nicht nur für deinen Hund. Der Anhänger sollte aus einem starken Stahl- oder Aluminiumrahmen bestehen. Letzterer ist empfehlenswert, da die Kabine damit wesentlich leichter ist. Eine integrierte Hundeleine ist ein MUSS für jeden Anhänger. Sie garantiert, dass der vierbeinige Passagier Passagier nicht spontan ausbuchst, sobald du am Würstelstand vorbeiradelst. ;)
Genauso wichtig ist auch die Befestigung des Anhängers am Fahrrad. In der Regel geschieht dies mit einer Kupplung, die allerdings nicht immer im Lieferumfang enthalten ist. Wichtig ist außerdem, dass sich die Deichsel mit einem robusten Band als zusätzliche Sicherung am Fahrrad fixieren lässt. Am besten ist es übrigens, wenn der Anhänger an der Hinterachse des Fahrrads (und nicht am Gepäcksträger) befestigt wird.
Achtung Praxistipp: Wird die Kupplung in der Hinterachse eingefädelt, lässt sie sich oft nicht mehr mit der Mutter fixieren, da die Kupplung knapp 5mm Stärke aufweist. In diesem Fall braucht man eine neue Hinterachse, damit sich der Anhänger problemlos und sicher befestigen lässt.
Hinsichtlich der Kippsicherheit gilt: Ein tiefer Schwerpunkt erhöht grundsätzlich die Stabilität. Auch ein breiter Radstand trägt dazu bei. Bei schwereren, größeren Hunderassen empfiehlt es sich zudem auf Modelle mit drei Rädern zurückzugreifen. Ein Sicherheitsplus sind auch reflektierende Streifen oder Reflektoren am Anhänger, damit man auch bei schlechten Lichtverhältnissen besser gesehen wird. Gut zu wissen: Modelle mit verbauter Federung kosten um einiges mehr als jene ohne Federung. Tipp: Halte den Luftdruck tendenziell etwas geringer, damit der Anhänger Unebenheiten besser auffängt.
Tipp 3: Gewicht und Preis
Nicht unwesentlich für die Kaufentscheidung ist natürlich auch das Gewicht des Anhängers – es sei denn man ist Radprofi und suchst nach einem besonderen Kick im Trainingsprogramm. Das Leergewicht schwankt meistens zwischen 10 und 15 Kg, wobei die eingesparten Kilos natürlich nicht zu Lasten der Qualität und Sicherheit fallen sollten.
Größer als beim Gewicht sind die Unterschiede im Preis zwischen den verschiedenen Modellen: Bei Angeboten unter 100 Euro bitte unbedingt die Qualitäts-und Sicherheitskriterien überprüfen, um rund 200 Euro kann man sich bereits einen wirklich hochwertigen Anhänger erwarten. Bei Modellen über 300 Euro ist meist eine Federung eingebaut oder aber es handelt sich um eine bekannte Marke.
Tipp 4: Ist jeder Hund ein Fahrrad-Freund?
Der schönste und teuerste Hundeanhänger nützt dir natürlich nichts, wenn sich der Vierbeiner einfach nicht mit dem fahrbaren Untersatz anfreunden kann oder während der Fahrt ängstlich zittert oder gar jault.
Für die Hunde ist es eine völlig neue Erfahrung, in einem Anhänger mitzufahren. Es ist nichts, was sie im Laufe ihrer Evolution gelernt haben. Deswegen: Gewöhnen wir unseren Hund zunächst in einer Art Trockentraining an den neuen Anhänger.
Ist dieser erste Schritt erfolgreich gemeistert und der Hund sitzt brav und entspannt im Anhänger, dann kannst du die ersten Versuche mit langsamen Tempo unternehmen. Beginnen wir mit sehr kurzen Strecken und besonders wichtig: Den Hund natürlich immer belohnen und positiv verstärken, wenn er es gut gemeistert hat.
Tipps zum Hunde Fahrradanhänger – Ein Fazit
Einfache Handhabung, ein kleines Faltmaß, passende Größe und strapazierfähiges Material sind das A und O eines guten Hundeanhängers. Wind- und Regenschutz sowie Insektengitter stellen nicht unwichtige Zusatzelemente dar und erhöhen den Fahrkomfort. Achte darauf, dass sich der Anhänger zudem leicht reinigen lässt und: Der Hund braucht ZEIT!
Der GASTAUTOR:
Gerald Bacher betreibt die Website für Fahrradanhänger Zweiradkraft.com, wo er sehr detailliert über Kinder,- Hunde,- und Lastenanhänger berichtet. Er ist selbst leidenschaftlicher Biker und ist in seiner Freizeit meist in den Bergen in Salzburg und Tirol anzutreffen.
WIEDERUNTERWEGS HINWEIS:
Trotz der leidenden Hundemine: Es sind keine Tiere (und schon gar nicht Coffee) bei diesen Übungen zu Schaden gekommen. Wir üben weiter – mit viel Lob und Leckerli. Und der Fahrradanhänger steht im Wohnzimmer zur Gewöhnung. Dauert halt.
7 comments
Ja, ich meine, der ganz normale Futternapf steht morgens und abends zur gefälligen Nahrungsaufnahme im Hänger :-). So untypisch kann doch gar kein labbi sein, oder?
„zur gefälligen nahrungsaufnahme“ – ich hau mich ab. ja, wir fressen schon auch – aber wir sind nicht so der gierige typ :-) lg von coffee“ichkannjetztnichtfressen“
Habt ihr es mal mit füttern im Anhänger versucht? Ist ja schließlich ein Labrador…;-)
Viel Erfolg bei dem langzeitprojekt. Freue mich schon auf weitere Reisebericht mit Coffee,
viele grüße, Kristina
Coffee ist ein untypischer Labby, dir Sport Edition quasi und ein vornehmer Esser. du meinst Fressi im Anhänger?
Ein Tipp von den 2 engagierten Angestellten im Futterhaus im G3 ( wo wir den Anhänger gekauft haben): Getragene nicht gewaschene Leiberln vom Frauli und/oder Herrli in den Anhänger. Eventuell beruhigt das Coffee ein wenig und erzeugt weniger Stress. Mach ma das nächste Mal.
Wie weit habt ihr es denn schon geschafft mit Coffee und Anhänger? Geht’s schon besser?
nicht weit. nein. der anhänger steht im wohnzimmer (ohne räder) und coffee macht einen großen bogen rum.