Die Liechtensteinklamm im Pongau im Salzburger Land hat seit der Sanierung eine spektakuläre Eigenheit: Eine Helix-Wendeltreppe, die pittoresk in die Tiefe führt. Wir waren dort – mit Hund.
Das Naturschauspiel Liechtensteinklamm
Die Liechtensteinklamm bei St. Johann im Pongau ist 1.5 Kilometer lang, das Wasser der Großarler Ache tost und rauscht vom Anfang bis zum Ende. Spektakulär neu ist eine Wendeltreppe, die 30 Meter hoch ist und einen Teil des ehemaligen Steigs durch die Schlucht ersetzt. 300 Meter tief sind manche Fels-Einschnitte, durch die sich die tobend lauten Wassermengen drängen. Drängen tun sich an manchen starken Tagen auch die Besuchermassen, vor lauter Handys, Selfie-Stick-Posen und Gruppenfotos mag manch einer fast den eigentlichen Blick auf das imposante Naturdenkmal vergessen.
Man wandert durch lange dunkle Gänge, über Stufen rauf und runter, über Brücken und durch Tunnels. Neben dem Wasser der Ache ist aber die neue Helix-Treppe der heimliche Star der Liechtensteinklamm seit 2021. Denn im Mai 2017 hatten sich bei einem Felssturz 300 Tonnen Geröll gelöst und hatten die Klamm verschüttet, 21 Menschen konnten sich teils retten, teils befreit werden – es kam niemand zu Schaden. Doch die Klamm wurde geschlossen und drei Jahre lang saniert. Jetzt gibt es die besagten Tunnels, Galerien mit Ausblick und 60 Steinschlagnetze sowie ein Monitoring System, das Bewegungen im Fels aufspüren soll.
Bei unserem Besuch im Juni 2022 erwartete uns eine wunderschöne Attraktion, ein gut begehbarer Klammweg, zwei geöffnete Restaurants am Spazierweg zum Klammeingang und unzählige beeindruckende Fotomotive. Kein Wunder also, dass die Liechtensteinklamm zu den beliebtesten Klammen in Österreich zählt.
Meine Lieblingsklamm ist aber – kleiner Tipp beiseite – die Wörschachklamm in der Region Grimming-Donnersbachtal.
Inhaltsverzeichnis
Die Helix-Treppe der Liechtensteinklamm
Sie ist wirklich beeindruckend. Egal, wieviel man irgendwo auf der Welt schon gesehen haben mag: Ein Naturdenkmal wie die Liechtensteinklamm, die schon 1875 teilweise gangbar gemacht wurde – mit diesen Wasser- und Felsmassen, den spektakulären Szenerien und Ausblicken, das ist wirklich etwas Besonderes. Wer da nach Dubai reisen muss, um sich künstliche Wasser- und Erlebniswelten zu erkaufen, der ist wahrlich selbst dran schuld.
Zuerst marschiert man entspannt einen breiten Weg hinein in die Schlucht, bis schließlich die (neuen) Stufenpassagen beginnen. Dann – wie in jeder anderer Klamm: Schauen, Staunen und auf den nächsten Schritt achten. Denn es geht teils dunkel durch die Tunnels, entlang der Ache, über Steiglein und Brücken, auf Plattformen und entlang von natürlichen Felsengalerien entlang des Wassers. Ein wunderbares Naturschauspiel – das umso wunderbarer ist, je weniger Menschen um einen sind. Unser Start gleich in der Früh hat sich gelohnt: Nicht nur wegen der Fotomöglichkeiten und der persönlichen Genussmomente, sondern auch: Die Helix – war einige Minuten tatsächlich nur für uns da.
Die neue Wendeltreppe ist 30 Meter hoch und ist wahrlich ein Schmuckstück in der Liechtensteinklamm. In dieser Umgebung wird sogar Stahl schön….
Hunde in der Liechtensteinklamm: Erlaubt!
Ob auch Hunde die Klamm bewältigen können? Unser Coffee ist ein erfahrener Klammwanderer, aber im Vorfeld machten wir uns doch auch Gedanken, steht doch auf der Website sowie am Eingang bei der Kassa der Liechtensteinklamm: „Nicht für Hunde geeignet“. Noch dazu gibt es einen langen, ausführlichen Artikel auf der Website der Klamm, der Pro und Contra genau ausführt.
Kurz: Es ist natürlich nicht verboten, mit Hund in die Liechtensteinklamm zu wandern. Ob es dem eigenen Verbeiner zuzumuten ist, muss jede Halterin selbst wissen.
Unsere Erfahrung und Tipps – Mit Hund in der Liechtensteinklamm:
- Wir waren bei den ersten um 9 Uhr morgens mit dabei. Das hat sich bewährt
- Empfohlen wird es auch, am späten Nachmittag in die Klamm zu gehen. Ev. wird dann das Fotolicht nicht mehr gut sein.
- Offiziell sind Leine und Maulkorb verpflichtend. Coffee war ohne Maulkorb unterwegs.
- Ja, es sind teils steile Metallgitterstufen, die der Hund bewältigen muss. Kleine Hunde kann man leicht drüber tragen. Bei großen wird es schnell sehr eng, weil entgegenkommende Besuchermengen den Weg noch enger machen und teils panisch auf Hunde reagieren…
- Es sind auch normale Holzstufen in der Klamm, die sind problemlos machbar.
- Durch dunkle Tunnels – no prob mit Coffee.
- Wasser mitnehmen zum Trinken – Schlecken und Trinken entspannt den Hund, wenn er gestresst ist unterwegs.
- Die Helixtreppe war zwar auch mit Gitter, aber die ist etwas breiter angelegt als die normalen Stufen – mehr Platz.
- Hunde sind gratis in der Klamm.
- Der erste Teil der Klamm ist ein normaler breiter Wanderweg mit genügend Schnüffelmöglichkeiten.
- Wir haben uns beim Hinweg Zeit gelassen und den Rückweg zügig zurückgelegt, weil da schon Menschenmassen entgegenkamen.
- Beim Vormittagsansturm saßen wir schon gemütlich bei Kaffee und Topfenstrudel (und Hundewasser) im Gasthaus Liechtensteinklamm.
Und danach: Auf die Burg Hohenwerfen
Wir haben zwei Salzburger Land Highlights gleich verbunden. Morgens in die Liechtensteinklamm mit Hund und nachmittags dann auf die Burg Hohenwerfen, die von der Autobahn auf dem Weg ins Gasteinerland immer so verlockend herschaut.
Tickets online gekauft – superpraktisch – Hunde wieder gratis. Hinauf gings mit dem Aufzug und runter dann den schattigen Spaziergang durch den Wald mit Schautafeln. Oben in die Burg darf man mit Hund nicht hinein – die im Ticket aber inkludierten Ausstellungen haben wir aber in Hundebegleitung absolviert. Die Greifvogelschau haben wir nicht mehr abgewartet (Hunde gestattet), weil wir weiterwollten ins Ausseerland zum Camping.
Noch ein TIPP: Die Hängebrücke am Stubnerkogel im Gasteinertal
Wir kamen mit dem Campingbus über die Tauernschleuse aus Mallnitz in Kärnten ins Gasteinertal. Da lag der Stubnerkogel mit der Hängebrücke quasi am Weg. Aber: Kein Besuch in meinem geliebten Gastein, ohne beim Wasserfall vorbeigeschaut zu haben. Schon wegen der gesunden Ionen in der Luft, mjam.
Danach ging es dann rauf auf den Stubnerkogel – in der Gondel wieder Hunde gratis! – um noch einmal der Hängebrücke einen Besuch abzustatten. Außerdem wollten wir mal wieder einen Blick auf den Glockner erhaschen. Auf den Plattformen in der Nähe der Bergstation der Stubnerkogelbahn gibt es Panorama mehr als genug: Ob zu den heimischen Dreitausendern oder rüber zu Dachstein, Tauern und ins Berchtesgadener Land.
Die Hängebrücke haben wir Coffee erspart, er hat zwar schon einige absolviert – aber diese war dann doch viel zu lang, um ohne Stress auf vier Pfoten rüber zu kommen. Sie ist 140 Meter lang und hängt auf 2.300 Metern über dem Gasteinertal, sie ist ganzjährig geöffnet.
- QUELLEN:
- Salzburg24.at
- josalzburg.com
Weiterlesen: Rund um den Grundlsee
Die selbe Österreich Fahrt führte uns auch an den Grundlsee zum Camping und Bootfahren, denn: Der Grundlsee geht immer.
1 comment
Die Helixtreppe ist echt ein Ereignis. Aber es ist wichtig Peak-zeiten zu vermeiden. Es ist kein Rundweg, also wirds immer Gegenverkehr geben. Hunde müssen Enge, Dunkelheit, viele Menschen, Metallgitter und Stufen gewohnt sein. Ansonsten kann es leicht für alle stressig werden.