Statt mit Südbahn, Kutsche und Dienstmann: Mit Cabrio und Hund in die Sommerfrische der Wiener Alpen. Anno 2016.
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Cabrio in die Sommerfrische in die Wiener Alpen
(Entgeltliche Kooperation mit Mazda)
Lernfähig wie wir sind, hatten wir von der Ausfahrt am Vortag („Montags in der Wachau“) gelernt und unser Gepäck noch um eine Kühltasche für die Cabrio-Tour mit reichlich Jause bereichert. Der Mazda MX5 Roadster ist formschön, auffällig schnauzenbetont und pfeilschnell, dazu in ansprechendem „sould RED“, aber er ist schien mir nicht gerade zum Stauraum geboren: Umso überraschter war ich, als ich alles und wirklich alles im Kofferraum verstauen konnte.
Einen Rucksack pro Mann und Hundenase, eine Fototasche, eine Abenteuertasche mit den besagten Luftschiffen (siehe Bild oben), die überlebenswichtige Jausen-Tasche inkl. kühler Getränke und eine Badetasche sowie meine Handtasche (der Platz zu meinen Beinen war diesmal von Coffee besetzt, nicht im Traum wäre da noch Platz für ein Handtascherl gewesen). Dazu stopften wir noch ein Hundetuch gegen Schmutzpfoten und reichlich Strohhüte gegen die drohenden Hitzetage in der Sommerfrische drauf. Erledigt wie nix.
Wahrlich, und ich sage Euch: Wenn ich gewollt hätte – ICH hätte noch was reingekriegt in den Kofferraum! Am letzten Tag entdeckte ich gar noch ein weiteres Handschuhfach hinter dem Fahrersitz – Begeisterung!
„Sie werden den Eindruck haben, mit Ihrem Mazda EINS zu sein“, verspricht die Mazda Website und so war es denn auch: Ich war tagelang eins mit EINS dem Mazda, mit dem Sitz und dem Hund, der sich zu meinen Beinen quetschte. Man bekommt so ein ganz anderes Verhältnis zu seinem Hund. Sommerfrische Piestingtal
Solcherart verfügten wir uns bei siedender Hitze Richtung Piestingtal, das sich überraschend als Location für reichlich Industrie herausstellte und seine romantische Biedermeierader wohl am besten am schönen Radweg ausspielen kann. Die Fahrt im offenen Cabrio war zwar luftigfein, aber die Straße war hochfrequentiert mit LKWs und drängelnden Einheimischen, sodass wir nur zu gern endlich ein Fahrverbot ignorierten und Richtung Piestingfluss und Radweg abbogen, um uns dort superschattig im Fluss zu erfrischen (Coffee) und an Wurstsemmeln zu laben (alle).
So verpassten wir leider die Hangbrücke bei Quarb und einige andere Naturdenkmäler, die sich für Autofahrer schildertechnisch nicht gerade aufgedrängt hatten. So kommt halt auch der Piestingtal-Radweg noch auf unsere TO DO Liste. Spätestens im schnuckeligen und sehr belebten Pernitz stellte sich dann zudem raus: Der Montag der Wachau ist der Dienstag des Piestingtals – also bevorzugter Ruhetag im Piestingtal. Leider, denn der Sinn stand uns ausgesprochen nach einer neuerlichen Verkostung des Eisgreissler-Eis (unser Ausflug zur Produktion in der Buckligen Welt), das das Café Mosa verheißen hatte. Nun ruhte man dort.
Fast wären wir deshalb beim Schneebergerbäck auf dessen Terrasse eingefallen, aber es zog uns unvermeidlich Richtung Gutenstein, wo wir uns das Festspielzelt der Raimund Festspiele besahen und auch einen Blick auf die Prinzipalin Andrea Eckert erhaschen konnten. Und gut wars, dass wir nicht in Pernitz eingekehrt waren, denn das nachmittägliche Highlight war der Mariahilfberg mit seinem Servitenkloster (drei Brüder, einer hilft gerade in Wien aus :-) – und das dortige Wirtshaus Moser: Letzteres können wir gar nicht genug loben – eine mehr als ordentliche Speisekarte, Kaffee und Kuchen Angebote, reichlich verlockende Tafeln mit Menüs, ein authenter Gastgarten mit Klosterblick sowie ein stärkender Kaffee nebst Cremeschnitte. Ein Zwischenstopp für alle -Coffee bekam eine sportliche FrisbeeEinheit- Sinne :-)
Sommerfrische Schneeberg
Solcherart gestärkt und hochzufrieden düsten wir dann im offenen Cabrio entlang des Miesenbaches nach Puchberg am Schneeberg, wo wir auch nicht lang fackelten. Der Wasserfallwirt hatte ausnahmsweise in der Hochsaison bis 20 Uhr geöffnet – solcherart kundenfreundliche Einstellung kann man hoch genug nicht preisen in Österreich und so bekam unser Cabrio einen schattigen Waldplatz am Fluss und wir einen Wasserfall, ein Wasserfallschnitzel und die Forelle war leider aus. Aber die Eierschwammerlwoche war aktuell. Den Abend verbrachten wir dann mit einem riesigen Balkon mit Schneeberg-Blick im Hotel Schneeberghof in Puchberg – zentraler gehts nicht. Das Cabrio stand angeberisch direkt vor dem Hotel. So muss Roadster :-)
Ein Spaziergang im Kurpark von Puchberg inkl. Kneippen für Mensch und Hund war noch drin, bevor es in Marias-Land ging. Dort werden Alpenlachse, sprich Eismeersaiblinge gezüchtet und nebst Angus Beef zu zahllosen Köstlichkeiten verbraten – leider, man ahnt es schon: Erst wieder ab Donnerstag geöffnet. Dafür erwanderten wir einen Schau-Rundwanderweg, der uns zu den glücklichen Saiblingen führte – sehr schön angelegt – und ganz einsam.
Im Piestingtal waren Ferdinand Raimund und Johannes Brahms sowie die Maler Kupelwieser und Gauermann umtriebig. Anderntags fing die Kultur auf der wunderschönen Strecke nach Payerbach an der Rax schon unterwegs im Heudorf Prigglitz an – praktischerweise gleich mitten in der Landschaft – sehr erfreulich, denn so kommen auch mitreisende Cabrio-Hunde in diesen Kulturgenuss. Eine ausgesprochene Cabriostrecke erfreute uns über Felder und durch kleine Wäldchen, bis wir schließlich quasi an der Rax anstanden. Ich sage nur Reichenau – Sommerfrische pur.
Sommerfrische Rax und Semmering
Ich schwelge: Das waren noch Zeiten! 2004 mit Morzé und Föttinger in Schnitzlers „Das Weite Land“ im halbverfallenen aber genial authenten Südbahnhotel und kurz danach Zweigs dramatisierte „Schachnovelle“ mit Joseph Lorenz und Jürgen Maurer im Theater Reichenau. Oder auch 2005 Michael Dangl als Trotta im „Radetzkymarsch“ wieder im Südbahnhotel, später dann Bahrs „Das Konzert“ wieder mit Morzé. Sie saß mit uns auf der Terrasse des Panoramahotels Wagner (für Allergiker, keine Hunde erlaubt) – also eigentlich daneben. Aber alle habe ich sie dort gesehen im Laufe der Jahre, auch schon im Neuen Spielraum. Aber das G´riss um die Karten ist mit der Zeit etwas mühsam geworden, wer ein Jahr aussetzt, fällt quasi bestelltechnisch in Ungnade. Da darf man sich dann keine Fehler erlauben, auch deshalb war ich bereits seit einigen Jahren nicht mehr im Theater in Reichenau. Aber ich bin abgeschweift.
Dennoch: In der einstigen Sommerfrische der Wiener intellektuellen Elite des ausgehenden 19. Jahrhunderts (Schnitzler, Hugo v. Hoffmannsthal, Alma Mahler, Franz Werfel, Peter Altenberg,…) spielt es sich kulturtechnisch auch 2016 ordentlich ab: Neue Intendantin im Thalhof, die alte dafür im traumhaften Schloss Wartholz, das Kulturhaus Semmering und das Panhans als Theater-Locations, der Platzhirsch Festspiele Reichenau sowieso. Wandern, Baden, Rasten, Essen, Lesen, ins Theater Gehen – so könnte man hier den ganzen Sommer verbringen: Wäre vielleicht keine schlechte Idee, um dort endlich m(ein) Buch zu schreiben.
Der frisch renovierte und schönbrunnergelb leuchtende Thalhof beeindruckte mich ehrlich gesagt zutiefst – auf der Zufahrtsstraße erschließt sich das ehemalige Grandhotel der Familie Waissnix vor der Bergkulisse wirklich atemberaubend – wenn man dafür empfänglich ist, weil man schon sooooviel darüber gelesen hat. Bin ich – hab ich. Ich sah quasi vor meinem geistigen Auge Schnitzler und Olga Waissnix Arm in Arm flüsternd möglichst unauffällig promenieren und flüstern. Das angeberische Belegfoto mit Mann und Hund im Cabrio davor war dann nur noch medientechnische Draufgabe.
Der krönende Abschluss unserer Cabrio Tour in die Sommerfrische der Wiener Alpen stand aber noch bevor: Das Schloss Wartholz mit SchlossGärtnerei und üppigem Gartenzubehör – aufwändig dekoriert in quasi-Palmenhäusern – war einst Residenz von Kaiser Karl und Zita, nun tranken wir unter schattigen Ahornbäumen Eiskaffee. Der mit Todesverachtung-Mine in unser Hund einsteigende Hund erregte abschließend noch Aufsehen, Bewunderung und auch ein wenig Mitleid – aber Coffee ging nonchalant darüber hinweg, er wollte heim.
Heimwärts per Cabrio – Jede Sommerfrische ist mal zu Ende
Auf der Semmeringschnellstraße war des offenen Cruisens dann ein Ende, im Abendstau der Baustellen Richtung Wien wurden wir wieder an unsere Roadster – Bodennähe erinnert. Amüsant fand ich, dass mich der kleine rote Geselle immer zum Raufschalten animieren wollte: Von der 3. auf die 5. und von der 4. auf die 6. – riet er mir zuweilen. Danke, Roadster. Übrigens fand ich die Mittelkonsole mit den Armaturen für den Bordcomputer sehr sehr komfortabel – besonders das große Drehrad. Viel praktischer, als auf Armlänge irgendwo vorne auf Displays rumtippen zu müssen während des Fahrens. Auch die Dienste des Spurhalte-Assistents nahmen wir in Anspruch. Die zwei USB Anschlüsse waren auch mehr als notwendig.
Zutiefst beeindruckte mich der Startknopf ohne Schlüssel – man sieht also, wir waren vollkommen unvoreingenommene und unwissende Roadster-Tester. Umso authenter unser Erfahrungsbericht, wie ich meine.
Und kamen so auch wieder langsam am Boden der Realität an – Cabriofahren ist Luxus für zu zweit (oder ALLEIN :-) ohne Kids und Hunde auf menschenleeren und verkehrsarmen Landstraßen mit Aussicht. Nicht unanstrengend übrigens. Und dafür reicht der Kofferraum vollauf, ich bleib dabei. Nur: Wohlwollende Freunde hat man als Roadster-Fahrerin auf der Straße wahrlich wenig.
Eckdaten zum Mazda MX5 (die mich interessieren)
- Der meistverkaufte Roadster der Welt
- KofferraumInhalt: 130 Liter (von uns perfekt ausgenutzt)
- Höhe: 1225 mm (!)
- 130 PS
- Spurhalteassistent – sehr interessant. Empirisch getestet.
- Mit € 28.890,- ist man dabei.
Einkehrtipps auf unserer Strecke
- Café Mosa, Pernitz (schöner Innenhof, Eisgreissler-Eis, DI Ruhetag)
- Gasthaus Moser, Mariahilfberg (ordentlich Essen und Jausnen, durchgehend offen)
- Wasserfallwirt, Puchberg am Schneeberg (Sommer-Öffnungszeiten vorher checken)
- Hotel Schneeberghof, Puchberg am Schneeberg (ganzjährig, mit Wellness, Hunde erlaubt)
- Schloss Wartholz Café, Reichenau an der Rax (traumhaft für Garten-Freaks, inkl. Literatursalon und Sommerkino, Mo und Di Ruhetag, sommers andere Zeiten)
- Reichenauer Schloss-Stuben, Reichenau an der Rax (KEIN RUHETAG! Im Garten reservieren! Hier wird mit Liebe gekocht!)
Die schönsten MazdaMX5 Fotos im FLICKR ALBUM
HINWEIS: Der Mazda MX5 Roadster wurde uns von Mazda Österreich für einige Tage zur Verfügung gestellt. Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Mazda und den Wiener Alpen in Niederösterreich.
2 comments
[…] in die winterlichen Berge muss also ein richtig abenteuerlustiges Auto her. Nach den sommerlichen Cabrio-Tagen mit dem MazdaMX5 klotzen wir diesmal und zwar mit dem MazdaCX5, zur Verfügung gestellt von Mazda Österreich und […]
Liebe Angelika,
ein herrlicher Bericht! Respekt, dass Du auch tatsächlich noch Coffee rein gequetscht hast … ich habe vor zig Jahren einen schwarzen Mazda MX5 mein eigen nennen dürfen. Unser allererster Ridgeback ist als Welpe und Junghund immer auf dem Beifahrersitz mitgefahren. Leider hat er das Autofahren nicht so gut vertragen und hat seinen Mageninhalt in den Fußraum ergossen … bin dann immer auch mit einer Tupperschüssel unterwegs gewesen ….
Es ist ein schönes Auto, aber nicht wenn man große Hunde hat …
Viele Grüße
Martina