In der Früh noch neblig, mittags strahlender Sonnenschein: Es war eine gute Entscheidung, diesen traumhaften Herbst Tag im Nationalpark Thayatal zu verbringen. Macht froh, versprochen!

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Von der Nebelsuppe zum Farbenrausch: Herbst im Nationalpark Thayatal

Ich staune immer wieder, wieviel man in einen einzigen freien Tag packen kann, noch dazu haben wir einen perfekten Herbst Tag für den Nationalpark Thayatal erwischt.
Wir starten frühmorgens im Weinviertel und besichtigen gleich um halb 10 die Perlmutt Manufaktur in Felling – ganz oben im Waldviertel.
Dann bummeln wir durchs Shop, machen einen Gassiwalk durch den Wald hintaus zum Pilzesammeln und fahren dann weiter: Zum Nationalparkhaus Thayatal. Die aktuelle Ausstellung (Herbst 2024: Die Seeadler sind zurück) ist schnell besichtigt, wir sehen uns noch den interessanten Film an und spazieren durch den Garten, aber natürlich zieht es uns weiter. Eine Herbstwanderung durch den Wald und runter zur Thaya steht am Programm.

Vor allem aber: Wir wollen Sonne tanken. Deswegen verbringen wir -nach einer lukullischen Einkehr im Gasthof Thayabrücke – viel Zeit in der Nachtmittagssonne bei der ehemaligen Grenzbrücke und erkunden danach den Einsiedlerweg, denn: Wir wollen die neue Hängebrücke über die Thaya endlich selbst sehen. Als Abschluss spazieren wir noch zur Burg Hardegg – aber den Stadtspaziergang in der kleinsten Stadt Österreichs heben wir uns fürs nächste Mal auf.

Mein TIPP: HUNDEFREUNDLICHE UNTERKUNFT
Die einzige Perlmutt Manufaktur Österreichs steht im Waldviertel
Wir werden herzlich begrüßt in der Perlmutt Manufaktur: Gemeinsam mit Hund Coffee bin ich an diesem Herbsttag der einzige Gast bei der Führung, die ich online als Time Slot unkompliziert gebucht habe.





Hunde sind bei diesem NÖ-Card Ausflug herzlich willkommen, dürfen mit ins Shop und ins Cafe und sogar bei der Führung mit dabei sein. In der schönen Außenanlage ist der Garten sehr gepflegt, man wird höflich dazu angehalten mit dem Hund „hintaus“ in den Wald spazieren zu gehen. Das tun wir sehr gern, umso mehr, als dort riesige Parasol Pilze auf uns warten. Wir besehen den größten Perlmuttknopf und zuvor schauen wir noch den netten Mitarbeiterinnen in der Manufaktur auf die Finger: Herr Gottfried sitzt an der Maschine, die alles kann und die Kollegin sortiert Perlmuttknöpfe. So schnell, dass ich kaum mitkomme und sie höflich bitte: „Machen Sie doch mal langsamer, damit ich mitschauen kann“….







Die Qualitätssicherung wird sehr wichtig genommen, wird die Ware doch an anspruchsvolle Kunden in der Mode- und v.a. Trachtenmode-Branche verkauft. Aber Perlmutt (wird heute gezüchtet und importiert und nicht mehr von den Muscheln in der Thaya oder March geholt, weil streng geschützt) wird hier bis zum letzten Futzerl verarbeitet: Nicht nur Knöpfe werden produziert, sondern die Reste werden für Estrich, Anstriche oder Bastelmaterialien benutzt.
Ein super Ausflugsziel, das wir nur empfehlen können – mit Kind und Kegel und Hund und mit der NÖ-Card gratis.
Durchatmen im herbstlichen Nationalpark
Allein wegen dem wunderbaren WOMO-Stellplatz direkt beim Nationalparkhaus Thayatal (Anmelden bitte!) kommen wir gerne hier rauf ins Waldviertel. Diesmal aber steht uns der Sinn nach Sonne, frischer Luft und der Thaya, die endlich – nach dem verheerenden Hochwasser vor einigen Wochen – gemächlich und friedlich wieder vor sich hinfließt. Die Ausstellung im Nationalparkhaus Thayatal gestaltet sich diesmal (meine persönliche Meinung) etwas mickrig.






Die Infos zum Seeadler sind aber sehr interessant und spannend und die große Bodenkarten, anhand derer mit einem ausgehändigten Tablet weiterführende Infos zum Nationalpark Thayatal bekommt, ist toll gestaltet. Ebenso wie die Wände, die „BIG FIVE“ des Nationalparks Thayatal finde ich entzückend: Wildkatze, Schwarzstorch, Fischotter, Edelkrebs, Smaragdeidechse, wunderbar und farbenfroh von einer Graffiti Künstlerin gestaltet. Aber mit dem Tablet will ich im Nationalpark nicht herumlaufen müssen, denn -will halt nicht auch noch beim Ausflug ins Grüne auf ein Display starren müssen.

Natürlich sind die beiden Wildkatzen immer ein Highlight. Coffee tut so, als würde er seine Lieblingsfeinde nicht sehen – Frida aber beobachtet ihn sehr genau, Carlo döst eher. Wir können die beiden super beobachten, weil es neue Hochstände gibt zum Runterschauen.

Das Shop ist stets gut sortiert und zudem ist das Nationalparkhaus Thayatal ein Ausflugsziel, in dem es feiner Weise gefühlte Tonnen von Infomaterial für alle Unternehmungen und Wanderungen in der Gegend gibt. Dazu kommt das nette Café mit dem schönen Außenbereich – falls vorhanden, kann man da bei frischen Mohnzelten zuschlagen. Gegenüber auf der anderen Straßenseite starten sämtliche Wanderungen, alle sind hervorragend ausgeschildert.






Wir nehmen diesmal „nur“ den barrierefreien, kurzen Hennerweg mit dem Aussichtspunkt auf Hardegg, weil wir möglichst schnell runter ans Wasser in die Sonne wollen Wir kennen aber auch den ganzen Rundwanderweg von einem früheren Besuch.

Danach parken wir in schönster Kulisse fast direkt beim Turm der Burg Hardegg, dort startet auch der Stadtrundgang – auch mit App. Wir steigen aber hinunter zu Thaya, wo uns (endlich) lautes, aber friedliches Rauschen der Thaya empfängt. Mit leerem Magen kann man nicht zur neuen Hängebrücke wandern, das ist klar. Darum kehren wir auf die (im Oktober leider schon schattige) schöne Terrasse des historischen Gasthof Thayabrücke ein, das von einem tschechische, überaus freundlichen Team geleitet wird. Radfahrer sind hier auch herzlich willkommen – die Kaffeejause wird mit etlichen frischen Mehlspeisen versüßt.






Danach erkunden wir die neuen Infotafeln am ehemaligen Zellhäuschen und spazieren im goldenen Herbstlicht und bei blauestem Himmel rüber nach Tschechien. Dort steigen wir in den Einsiedlerweg ein und marschieren diretissima zur neuen Hängebrücke.
Die neue Hängebrücke im Nationalpark Thayatal
Endlich sehe ich sie – ich wollte im Sommer schon mal hin, hat aber nie geklappt: Die neue Hängebrücke, die die beiden Nationalparks in Österreich und Tschechien verbindet. Wir wandern entlang einer schönen Wiese (Coffee ist happy) in der warmen Herbstsonne Richtung Brücke, auch ein Stück durch den „tiefen“ Wald und landen an der Einsiedlerwiese – ein super Platzerl zum Rasten und Picknicken. Von Hardegg aus kann man hierherwandern, Einsiedlerweg und Wildkatzenwanderweg führen gut ausgeschildert her und starten auch am Nationalparkhaus. Dort kann man auch über den Kirchensteig in eine der Touren einsteigen, alle Wege führen quasi runter zur Thaya.



Mit Hund im Nationalpark Thayatal unterwegs
Wir waren im Auftrag der Niederösterreich Card unterwegs, um diese beiden hundefreundlichen Ausflugsziele im Waldviertel auf zwei Füßen und vier Hundebeinen zu erkunden. Hier ist der ganze Artikel online am Blog der NÖ-Card nachzulesen (Klick aufs Bild).

1 comment
Grenzüberschreitende Hängebrücke! Gibt’s wahrscheinlich nicht oft. Cool.
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