Sehr oft kommt es ja nicht vor: Dass der Schnee in Wien ausgiebig ausfällt. Aber am Stadtrand kann das schon mal vorkommen und dann ist die Sophienalpe ein klassisches Ausflugsziel, in dem man sich schnell wie ein echter Winterwanderer fühlt.
Inhaltsverzeichnis
Die Wiener Sophienalpe – „das ist klassisch!“
„Die Sophienalpe im Westens Wiens ist auf ca. 470 m nicht besonders hoch, aber doch hat man hier oft mal die Chance auf Schnee, während in den niedrigeren Lagen mehr Matsch ist. Auf die Sophienalpe trifft auch ganz gut das Sprichwort „Alle Wege führen nach Rom“ zu, denn ich glaube, es gibt wenige solcher Ausflugsziele in Wien, die über so viele Aufstiegs-Möglichkeiten und Seiten erreicht werden können.“
Ein Bericht aus dem Wiener Schnee von FINA und Anna.
Damals: Mit der Knöpferlbahn auf die Sophienalpe
Benannt wurde die Sophienalpe nach der Schwiegermutter von Kaiserin Sisi, die hier sommers im Wienerwald gerne mal wohnte und promenierte. Damals jedoch – wir sprechen von 1874 – erreichte man die Anhöhe (eigentlich könnte man fast „Alm“ sagen) aus dem Haltertal mittels Standseilbahn!
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts jedoch wurde die Sophienalpe bereits erklärtes und beliebtes Ausflugsziel der Wiener Pärchen. Und die Standseilbahn? Das waren offene viersitzige Wagen, die an Seilen mit Eisenkugeln angehängt waren und so als „Knöpferlbahn“ hinaufgezogen wurden. Leider 1881 wieder demontiert – auf der Trasse verläuft heute der Wanderweg!
Unsere Route im Winter auf der Sophienalpe
Unser Start: Manameierei
Wir starten unsere Wanderung am Parkplatz Manameierei, gehen über die Straße und über die kleine Brücke geht es in den Schwarzenbergpark. Hier halten wir uns am Hauptweg links, entlang des Baches geht es vorbei am Parapluieteich und einer Wiese, bevor es wieder in den Wald geht. Hier sieht man auch schon den Wegweiser Richtung Sophienalpe, dem wir folgen. Nach kurzer Zeit treffen wir rauf den nächsten Wegweiser und hier gibt es bereits zwei Möglichkeiten. Wir entscheiden uns für den Aufstieg über den Sophienalpe nördlicher Ast.
Während das erste Stück im Wald ist, hat man wenig später bereits eine schöne Aussicht. Man trifft wieder auf einee Forstrasse , bis man hwieder auf die Exelbergstraße stößt. Die überquert man und biegt weiter auf den Waldweg entlang der Straße ein. Vom Waldweg kommt man auf eine große Wiese, von der man bei Schönwetter eine tolle Aussicht genießen darf, von der Wiese kommt man nochmals auf eine Forstraße und dann sieht man auch schon bald die bekannte Wiese mit den schönen, bunten Schaukeln, die nicht nur Kinderherzen höherschlagen lassen.
Auf der Straße geht man vorbei beim Restaurant Sophienalpe, um dann wieder auf einen geschotterten Weg zugehen. Umgeben von Wiesen kann man hier noch weiter spazieren, es gibt hier dann auch noch Einkehrmöglichkeiten wie die Mostalm. Einige Bänke laden bei Schönwetter zum Rasten und Aussicht genießen ein.
Wenn nicht viel los ist, laden die Wiesen auch für eine Flitzrunde und Spielen mit dem Hund ein, besonders wenn Schnee liegt.
Unser Retourweg über den Südlichen Ast
Den Weg auf der Sophienalpe bis zum Restaurant muss man wieder retour gehen, ab hier kann man sich dann entscheiden wie man retour zum Parkplatz möchte. Entweder man geht folgt gegenüber dem Restaurant dem Wegweiser Richtung Rieglerhütte (welche allerdings bis März 2023 Winterschlaf hält), hier sollte man sich unbedingt den Weg davor ansehen, damit man nicht – so wie wir – die Abzweigung verpasst.
Eine weitere Möglichkeit ist der Retourweg über das Hameau, dafür geht man zurück bis zur Exelbergstraße und folgt dann der Forstrasse Richtung Hameau und von dort zurück in den Schwarzenbergpark, da man hier dann quasi fast direkt bei der Hundezone rauskommt, sollte man diese auf jeden Fall besuchen.
Wir entscheiden uns aber diesmal für eine andere Möglichkeit: Den Abstieg über den Sophienalpe südlicher Ast, meiner Meinung nach ist das einer der wenigsten frequentierten Wege und im Sommer kann dieser auch schon mal sehr verwachsen sein.
Dazu gehen wir zurück bis zur Exelbergstraße, aber anstatt auf der Forstraße zu gehen, halten wir uns rechts und biegen hier in einen Waldpfad ein. Dem Waldpfad folgt man bis zu seinem Ende, man kommt zu Häusern, wo man sich links haltet und der Straße folgt, bis man wieder an der Kreuzung steht, wo wir uns anfangs für den Aufstieg über den nördlichen Ast entschieden haben. Über den Wald geht es zurück in den Schwarzenbergpark und zum Parkplatz.
Unsere Meinung zur Wintertour auf der Sophienalpe
Eine unserer liebsten Wanderungen in Wien, vor allem weil man hier schon mal öfters das Glück hat, im Schnee zu spazieren, während es in der Stadt nur noch Matsch gibt. Außerdem kann man die Tour ganz nach Belieben ausweiten oder verkürzen, im Wienerwald ist es alles sehr gut beschildert und somit kann man sich gar nicht verlaufen. Ein besonderes Highlight ist auch der Besuch in der Hundezone, für mich eine der schönsten Hundeauslaufzonen Wiens. Wenn wir nicht weit fahren wollen, aber trotzdem ein paar Höhenmeter sammeln möchten, ist es für uns immer eine tolle Tour.
Anna und FINA
Meine Lieblingshundezone in Wien
Übrigens, die besagte Hundeauslaufzone ist jene auf der Tiefauwiese im Schwarzenbergpark in 1170 Wien – sie ist 85.000m² groß, aber nicht eingezäunt.
Alle Infos zur Tour
- Ca. 8 km / 270 hm
- Dauer ca. 2 Stunden
- Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Manameierei/ Exelbergstrasse 1170 Wien
- Parkplatz ist gratis
- Rundweg
- Kühe: keine
- Wasser: am Anfang in der Schwarzenbergallee gibt es einen Bach und 2 kleine Teiche
- Winter: auch bei Schnee begehbar
- Achtung bei feuchten Wetterverhältnissen: Hier kann es schnell sehr rutschig werden.
Einkehrmöglichkeiten
- Am Weg: Sophienalpe– Neueröffnung im Sommer 2020
- Mostalm
- Am Parkplatz: Manameierei
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HINWEIS: Anna und FINA sind geübte und gut ausgerüstete Wanderer. Wer das nicht ist, sollte sich vor jeder Wanderung mit Wanderkarten, Wanderführer und GPS ausrüsten. Dieser Erlebnisbericht ersetzt keine eigene Planung der Wanderung.