Seit 20 Jahren kennt man sie bei uns unter diesem Namen – geben tut es sie ja quasi immer schon, angeblich. Also bin ich keinen Tag zu früh dran, wenn ich es auf der steirischen Tauplitzalm nun auch erstmals tue. Schneeschuhwandern. Gleich vorweg: All jene, für die schon Langlaufen und Nordic Walking nicht unter „sportliche Betätigung“ fällt (und die damit immer noch beharrliche Ignoranz, bzw. offensichtliches Nichtwissenwollen an den Tag legen), werden auch am Schneeschuhwandern kein gutes Haar lassen. Ist mir eh klar.
Aber ich nehme mal stark an, dass diese drei Gruppen auch sonst nicht zu den sportlichen Geistern gehören, denn alle diese Sportarten sind, richtig ausgeübt, nicht nur anstrengend sondern auch hocheffizient.
Beim Langlaufen laboriere ich gerne an der wackeligen Ausgangslage und den vereisten Bergabfahrten mit Kurvenstürzen; beim –echten Nordic Walking– wird ja gern ein unverständlich atemraubendes Tempo vorgelegt und beim Schneeschuhwandern…?
Also – ich bin mir regelmäßig selbst auf meine quietschgelben Schneelatschen gestiegen. Und unanstrengend ist es auch nicht. Dafür kam ich in romantisch verschneite Gegenden am Plateau, wo nie ein Mensch zuvor…
Ab 15cm Schneehöhe kann man es tun, nach oben keine Schneebegrenzung. Aber je pulvriger der Tiefschnee, desto mehr schaufelt man bei jedem Schritt, bzw. Stolperer, mit den Latschen an Schneegewicht mit in die Höhe. Da freuen sich die Muskeln und die Bandscheiben sowieso.
Dafür steht man sehr sicher, was für einen Glatteisphobiker wie mich ein Geschenk ist. Mit den Zacken an der Unterfläche und den integrierten Harscheisen war es sogar für mich möglich, furchtlos auf eisigglattem Schnee bergauf oder bergab zu wandern. Keinen Millimeter abgerutscht! Wie entspannend!
Sogar eine Steighilfe wie bei Tourenski war dabei: Nicht dass ich beim ersten Mal so hoch gestiegen wäre, aber es ist doch gut, dass man weiß, dass man sie hat, wenn man sie braucht, usw.
Also mein privates Fazit:
Anstrengend, romantisch, ruhig, entspannend, angstfrei und vorzüglich mit potentiellem schneetauglichen Hund an seiner Seite zu gebrauchen. Unpassend für (meist männliche) sportliche Ehrgeizler.
3 comments
Möchte mit meinem Freund Schneeschuhwandern diesjährig erleben. Die Schneehöhen sind ja immer atemberaubend und du spürst immer sich selbst als ein Teil von dieser Naturkraft. Die quietschgelben Schneelatschen sind gut ja im Schnee zu sehen, da hält man ja immer seine Füße im Auge, wohin die laufen. Danke für die Idee zum Urlaub!
Hi Angelika,
ich würd sagen ich bin nur ein paar Monate zu spät… Unseren heurigen Winterurlaub haben wir nämlich schon vor einiger Zeit im Skigebiet Leogang verbracht – leider ohne Schneeschuwandern. :( Gut, ich kannte Schneeschuhe natürlich schon (wenn auch nicht seit 20 Jahren ;-) ), aber hab es irgendwie einfach noch nicht in Erwägung gezogen, sie mir selbst einmal anzuschnallen. Ist notiert für’s nächste Jahr, damit die Verspätung noch einigermaßen im Rahmen bleibt. ;)
lg Martin
…… und ich probier’s sicher auch bald aus. Wahrscheinlich 25 Jahre zu spät. ;-)