Rücksicht auf die Natur, die Umwelt, den Urlaubsort und die Einheimischen: Warum soll man nicht auch auf Reisen darauf achten, mit Bedacht, rücksichtsvoll und „nachhaltig“ unterwegs zu sein? Das Österreichische Umweltzeichen hilft dabei. Ein „nachhaltiger Besuch“ in der Pilotdestination Saalfelden Leogang.
Inhaltsverzeichnis
In einer Umweltzeichen Region Urlaub machen: Wo das in Österreich geht
Update Oktober 2024
Das österreichische Umweltzeichen wird u.a. auch an Regionen und Tourismusbetriebe (darunter Hütten, Campingplätze oder etwa Privatvermieter) für deren Engagement in Sachen Nachhaltigkeit vergeben. Dazu müssen vom Bewerber 22 obligatorische und viele weitere fakultative Kriterien (bis zu 180 Kriterien in Summe) erfüllt werden. In bereits vier beliebten Urlaubsdestinationen in Österreich kann man bislang „nachhaltig urlauben“, darunter auch Saalfelden Leogang. Hier wird gemeinsam im Netzwerk von Tourismus, Mobilitätsanbietern, Bergbahnen, Gastronomie- und Hotelbetrieben, aber auch den Einheimischen und den lokalen Bauern oder Höfen ein nachhaltiger Aufenthalt leicht gemacht.
Ein gutes Gefühl, auch in seiner freien Zeit mit mit Rücksicht auf Umwelt und Menschen unterwegs sein zu können, wie ich finde.
Man kann hier sicher sein, dass Umwelt- und Naturschutz genau so seinen Platz an der Tagesordnung hat wie die Bemühungen um wirtschaftliche und touristische Entwicklung der Region. Weitere mit dem Umweltzeichen zertifizierte Tourismusdestinationen in Österreich sind die Regionen Wagrein-Kleinarl, Nassfeld-Pressegger See | Lesachtal | Weissensee sowie Seefeld.
Bereits über 170 Beherbergungsbetriebe in Österreich haben sich diesem Prozess ebenfalls bereits unterworfen und jahrelang auf dieses Gütesiegel hingearbeitet, darunter auch das Hotel Der Löwe in Leogang.
Das Logo des Österreichischen Umweltzeichen wurde übrigens – wie unschwer erkennbar – von Friedensreich Hundertwasser gestaltet und stellt die „vier Elemente der Ökologie“ dar: Erde, Wasser, Natur und Luft. Ein Symbol für den Umweltschutz.
Für mich ist Wasser das reinste Lebensellixier – warum ich ohne nicht kann, erzähle ich auch hier am Blog im Interview mit Saalfelden Leogang, die uns Reisebloggerinnen befragt haben, warum wir in ein Umweltzeichen Hotel fahren würden und – es auch gerne tun. Danke.
Pilotdestination Saalfelden Leogang
Schon 2020 fanden erste Gespräche zum Zertifizierungsprozess statt: Wir lernen bei unserem Besuch in Saalfelden Leogang das Projektteam kennen: Thomas Wurzinger für das Nachhaltigkeitsmänagement der Region Saalfelden Leogang, Alois Schläffer als KEM Manager Saalachtal (Klima und Energie Modellregionen) und Hans Madreiter als externen Berater und Auditor beim Umweltzeichen (Nachhaltig MEHRWERT). Fast ein Drittel aller Nächtigungen in der Ski-, Bike- und Wanderregion Saalfelden Leogang wird bereits in zertifizierten Umweltzeichen-Betrieben zugebracht. Dabei versteht sich der Tourismusverband als verantwortlich für das hiesige, langfristige „Lebensraum-Management“, so Thomas Wurzinger.
Warum sollen Betriebe danach trachten, das Umweltzeichen zu tragen? Thomas Wurzinger im Interview mit der ÖW bringt es auf den Punkt:
„Ein nachhaltig agierender Betrieb ist kosteneffizienter und damit unterm Strich wettbewerbsfähiger. Aus unseren Erfahrungswerten ist das einer der überzeugendsten Punkte für Betriebe, sich mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Um die Scheu vor dem Thema zu nehmen, versuchen wir dies auch als Destination vorzuleben, und zwar in Form von uns geförderten, nachhaltigen Betriebseffizienzchecks (aus unserer Sicht der größte Hebel), als Pilotdestination für das Österreichische Umweltzeichen für Destinationen wie auch durch vielschichtige Maßnahmen und Mitgliedschaften (Klimabündnis Betrieb, respACT Österreich, vitalpin). Jeder einzelne Baustein kann der Einstieg in die facettenreiche Welt der Nachhaltigkeit sein, die unter anderem mit Kreislaufwirtschaft, Gemeinwohl-Ökonomie und CO2e-Berechnungen bereits die nächsten Schritte vorzeichnet.“
(Quelle: https://www.austriatourism.com)
Warum die Destination unbedingt dieses Umweltzeichen anstrebte? Weil „die Klimakrise nicht mehr geleugnet werden kann“ und man sich deshalb in Saalfelden Leogang bewusst dafür entschieden habe, den Weg der Nachhaltigkeit zu gehen. Zwei Jahre lang arbeitete man an der Erfüllung der Kriterien (die übrigens von Fachexpert:innen aus 19 Destinationen erarbeitet wurden), bis in einem zweiteiligen Audit (online und vor Ort) zertifiziert wurde – 2023 war es so weit. Alle Infos gibt es hier.
Tipps für Urlaub mit Umweltzeichen in Saalfelden Leogang
Mit Rupert Zehentner von der Seealm-Hütte unternehmen wir eine sogenannte „Klimawanderung“: Am Vorabend hatte uns Hans Madreiter auf dem abendlichen Spaziergang zur Sinnlehenalm schon von seiner Kindheit um Leogang erzählt und davon, was sich hier in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Es ist spannend, lustig und vor allem hochinteressant, was Hans zu erzählen hat: Wo früher die Schlepplifte seiner Kindheit waren, wo damals der Birnbachgletscher endete und was der abendlich beleuchtete Pinzgauer Holzzaun in der Form eines Fuchskopfes gegenüber am Hang bedeutet – der ist nämlich ein Erdzeichen – als Landschaftskulturprojekt, basierend auf einer alten Sage vom Müllerfuchs.
Außerdem wissen wir danach, wie die Einheimischen ihr Leogang nennen – nämlich „Loigom“. Diese Info ist nicht unerheblich, denn das Loigom Soifen Shuttle werden wir noch öfter benötigen und außerdem: Im hiesigen Bergbau- und Gotikmuseum erfahren wir auch noch mehr über die Herkunft dieser Bezeichung.
1. Eine Klimawanderung mit Herz und Hirn
Auf der Klimawanderung hören wir dann noch mehr über das Birnbachloch und den Birnbachgletscher – einen Lawinengletscher. Es geht während dieser geführten Wandertour (derzeit die einzige touristische Wissensvermittlung zum Thema KLIMAKRISE in Österreich) um Veränderung von Natur und Klima – direkt mitten drin im Geschehen quasi. Wir starten am Wanderparkplatz Ullachtal, morgens um halb neun. Um dort hinaufzugelangen, haben wir uns das besagte „Loigom Soifen“ Shuttle bestellt – das ist in unserer „Saalfelden Leogang Card“ inkludiert und lässt sich wie Uber oder Bolt einfach online über die Postfuchs App bestellen.
Rupert Zehentner führt uns hinan entlang des Flusses, vorbei an Almen mit den Pinzgauer Kühen und weiter zum Wandersteig Richtung Birnbachloch. Die Tour kann man auch allein absolvieren, dazu findet man online ein hervorragend aufbereitetes Info-Sheet mit FAQ.
Wir sehen, wo der Fluss befestigt wurde um bei starken Regenfällen die Wasserflut sicher weiterzuleiten, wie eine Verklausung aussähe (wenn man nichts dagegen täte), was eine Wildbachsperre ist, wo man picknicken darf und wie das überflüssige Wasser durch kleine Furchen im Wanderweg abrinnen kann.
Bevor wir das Birnbachloch erreichen (dahinter verstecken sich unterirdische Seen und ein Höhlensystem), macht uns allerdings der Starkregen einen Strich durch die Rechnung. Immerhin sehen wir noch die Stelle, wo vor über 120 Jahren eine Brücke über die Schlucht installiert war, um die großen Brocken an Gletschereis mit Trägern, Pferden und danach mit der Bahn nach München und Salzburg – zur Bierkühlung – bringen zu können.
2. Von Car-Sharing, Klimaticket und dem Loigom Soifen Shuttle
Wir haben es weidlich getestet während unseres „Nachhaltigkeits-Urlaubs“ in Saalfelden: Das Loigom Soifen Shuttle, das auch für Rollstuhlfahrer:innen und Familien mit Kinderwagen barrierefrei gebucht werden kann. Es steht pünktlich zum vereinbarten oder online gebuchten Termin (Postbus APP) vor dem Haus und fährt Ziele in Saalfelden und Leogang an. Für die Einheimischen schlägt sich jede Fahrt mit nur 1 Euro Spezialtarif zu Buche, wir Urlauber:innen nutzen es gratis. Ein Atout: Wer das KlimaTicket hat, fährt auch mit diesem Shuttle gratis. Mit dem LEO-mobil gibt es auch ein Car-Sharing Modell in Leogang – mit Unterstützung ua. der Leoganger Bergbahnen.
Das oftmalige Problem der LAST Mile vom Bahnhof ist also hier perfekt gelöst, für Urlauber:innen und für die Einheimischen.
Und warum heißt es nun „Loigom Soifen“ statt „Saalfelden Leogang“- für uns Ostösterreicher ist dies so richtiggehend exotisch klingend. Im Museum werden wir fündig, mit dem so genannten „Taufschein der Heimat“ aus 928 (!). „Loi“ steht für Wasser und „Gam“ oder „Gang“ für Lauf oder Wasserfall.
3. Das Bergbau- und Gotikmuseum: Klingt unsexy, aber lohnt sich
Für Außenstehende und Nichtwissende wie mich klingt die Kombination aus Gotik und Bergbaukunst zunächst vielleicht befremdlich, aber allein wegen der schönen Location würde sich ein Besuch schon lohnen. Für uns war noch einiges andere Spannende dabei, dazu ein wunderschön renoviertes Ambiente und eine schnuckelige Lage ganz hinten im Ortsteil Hütten – dort wo auch das Schaubergwerk liegt. Hütten ist ein regelrechtes Museumsdorf, dort ist einfach alles schön (wieder laienhaft ausgedrückt…).
Dort wurde die erste Schmelzhütte der Gegend errichtet, deswegen befinden sich dort die Museen im Gewerkehaus und im Thurnhaus, eben die alte Schmiede aus dem 16. Jhdt. und der einladende, historische Gasthof Hüttwirt mit dem verlockenden Gastgarten .
Im Gotikmuseum stoßen wir auf einen bekannten Namen: Hier befinden sich die Gotiksammlung Rudolf Leopolds. Für mich am sehenswertesten neben der gotischen Kunstwerke: Alles, was unter dem Namen „Bergwerkskunst“ firmiert – war mir bis dato unbekannt. So etwa bestaunen wir wasserbetriebene Schaustücke, Geduldflaschen und Handsteine mit kunstvollen Szenen aus dem Bergbau – all dies sind Pretiosen aus der Bergwerkskunst. Dazu kommen offenbar weltweit einzigartige Stücke wie die Löwenmadonna aus Zirbenholz (14. Jhdt.), die Salzburger Madonna (1400) und eine aktuelle Sonderausstellung zum Kupferbergbau in der Slowakei: Daraus wurden Kunstgegenstände gemacht.
4. Können Bergbahnen nachhaltig sein? Auffi mit reiner Pflanzenkraft
Sonntags geht es für uns hinauf auf den „Berg der Sinne“ mit der Erlebniscard ist die Fahrt – je nach Saison – einmalig oder mehrmals möglich. Für uns Fußgänger:innen gibt es eine extra Zugangsschleife, denn neben uns wollen hunderte von Downhill-Enthusiast:innen jeden (wirklich jeden) Alters auf den Berg. Die Gondeln sind entweder für Biker und ihre Radln oder für uns (mit Hund) bestimmt – so gibt es kein Gerangel beim Anstellen um die Plätze, perfekt gelöst.
Können Seilbahnen eigentlich jemals nachhaltig sein oder wirtschaften? In Österreich ist die Seilbahnwirtschaft nicht unbedingt wegen ihrer proaktiven Umweltfreundlichkeit in den Medien. Die Leoganger Seilbahnen sind hingegen auf allerbestem Wege: Sie investieren seit Jahren in nachhaltige, ressourcencschonende Projekte und sind der erste Seilbahn-Partner der „Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050“.
Sie betreiben die Anlage ab dem Winter 2023/24 mit sogenanntem HVO100 Regenerativ-Kraftstoff – das bedeutet: „Weg von fossilen Brennstoffen und hin zu einer Einsparung von bis zu 90 Prozent CO₂-Ausstoß…mittels hydriertem Pflanzenöl.“ (Quelle: Website Saalfelden Leogang). Dazu werden neben Pflanzenölen auch Abfälle sowie Öle und Fette aus Reststoffen genutzt, etwa gebrauchtes Speiseöl oder Frittierfett aus Küchen – dieses Öl wird gereinigt und mit Wasserstoff behandelt und so als Treibstoff nutzbar gemacht. Weitere Projekte der hiesigen Seilbahnen: u.a. „Clean the trail days“, „Keep the Bikepark clean“ und „Respektiere Deine Grenzen“ oder „Müllvermeidung am Berg“.
Deswegen gibt es unterwegs – weder bei Bankerln, Kunstinstallationen oder Themenwegen – keine Mistkübel am Berg. Alles wieder mitnehmen ist die Devise, aber bei der Bergstation gibt es die Möglichkeit der Entsorgung. Von was auch immer.
Finden wir super, nur für Hundebesitzer:innen ist es ein wenig tricky, denn: So ein gefüllte Hundesackerl will man nicht den ganzen Wandertag mittragen, bis man es endlich an der Bergstation rechtens loswerden darf.
5. Am Berg der Sinne
Wir dürfen dennoch einen gelungenen Tag am Asitz, dem Berg der Sinne genießen: Mit Gipfelsturm und dem dortigen 360 Grad Panorama – Berge – Ausblick, Musik lauschend in den Hütten der TON-Spuren Veranstaltung im Sommer, beim Beobachten der Schafe und ihrer Lämmer, beim Kneippen im eisigkalten Wasser und auf den Erlebnisstationen.
Der Sinne Park Leogang mit der Wasserwelt bei der Mittelstation hat mein Herz erobert: So viele schöne, informative, mitreißende Stationen über mein persönliches Lebenselixir – das Wasser. Dazu ein Barfußweg, ein Kräuterweglein, Wasserräder, Versuchsstationen, Geplätscher und Kneippmöglichkeiten (sowohl bei Berg- als auch Mittelstation).
Wunderschön ist der Ausblick von der Kunstinstallation der „Störhölzer“ (fand ich persönlich echt genial) und den Schwingliegen über dem Speichersee mit einem traumhaften Ausblick: Der See bei der Mittelstation mit den Leoganger Steinbergen dahinter, dem Ausblick bis zum Wilden Kaiser und den Loferer Steinbergen auf der einen und dem Steinernen Meer auf der anderen Seite.
6. Mit Family und Kids in Saalfelden unterwegs
Elena Paschinger war gleichzeitig mit mir in Saalfelden Leogang unterwegs: Als Reisende in der Kleinfamilie hat sie wiederum andere ganz andere Einblicke bekommen – u.a. hat sie die Sommerrodelbahn in Saalfelden mit ihrem Sohn getestet und den Berg der Sinne ein wenig anders als wir erlebt. Christina Leutner hat während meiner Bergbaukunst-Gotik Begeisterung ihrerseits das Schaubergwerg in Hütten besucht und ebenso über ihre Erlebnisse in Saalfelden Leogang berichtet.
4. Umweltzeichen Hotel Der LÖWE
Der LÖWE in Leogang ist ein Hotel, in dem man sich herzlich und ehrlich willkommen fühlt – schon auf den allerersten Blick. Nämlich auch dann, wenn man etwas abgehetzt mit Sack und Pack und Hund vor der Rezeption am Check-In steht, weil man aus dem Campingbus für drei Tage ins Hotel zieht, dabei pralle Rucksäcke und Hundeversorgung, schmutzige Bergschuhe und so dies und das (zuviel) dabei hat und somit nicht wie ein typischer Hotelgast wirkt. Anna-Lisa Madreiter begrüßt uns genau so herzlich, wie wir uns das als Vielreisende (auch wenn wir eben auf den ersten Blick nicht so wirken mögen) überall auf der Welt wünschen würden.
Damit nimmt sie uns sofort den einen oder anderen Stressmoment (Hund, Parken, Gepäck) – dafür allein gebührt ihr ein Orden. Für unseren Hund Coffee bekommen wir sofort ein Pfotenhandtuch und frisches Wasser, gleich danach sitzen wir bei einem Kaffee mit ihr vor dem Kamin in der Lobby und checken ein. Superentspannt.
Genau so herzlich geht es weiter. Chefin Barbara Madreiter (mit Hündin Lea) begleitet uns die nächsten Tage mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und ihrer Gastfreundschaft durch das Haus der Vorfahren ihres Mannes. Von ihr erfahren wir auch von der Geschichte des Hauses Madreiter als Gastbetrieb in Leogang und sie ist es, die uns vom Umbau erzählt und dabei geht es natürlich auch um: Das Umweltzeichen, das sie bereits seit 2015 haben – übrigens nebst dem EU-Ecolabel.
Aber fertig mit ihren Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit sind sie deshalb noch lange nicht. Vor allem Tochter Elisabeth Madreiter hat noch viele Pläne im Kopf, um das Hotel mit den 45 Zimmern und dem Slogan „Lebe frei“ noch weiter in Richtung Nachhaltigkeit zu verbessern. Wir dürfen am Abreisetag bei einem der Projekte unmittelbar dabei sein: Indem wir mit ihr „Bäume für morgen“ pflanzen.
Das Umweltzeichen im Der LÖWE
Der Outdoor Pool mit dem Ausblick auf die Steinberge wird durch 14 Erdwärmelöcher geheizt, die bis 120 Meter tief gebohrt wurden. Es gibt mehrere E-Tankstellen und in der Wintersaison ein hoteleigenen Shuttle, das die Gäste zum Skifahren bringt und abends wieder abholt. 2015 haben sie nach einer Komplettrenovierung 1990 (Hallenbad Bau) noch zwei Stockwerke aufgestockt, eines für Suiten und eines für das Adults-Only Spa im obersten Stockwerk mit dem fulminanten Ausblick auf die Steinberge – zum Chillen und das „Steinberg-Kino“ Genießen.
Einen Rucksack kann man ausborgen, bei „United against waste“ ließen sie sich freiwillig testen und beraten, um nachhaltiger und mit weniger Abfall (auch am Teller) zu kochen. Wir sehen die Erdwärme-Übergabestation und die Luftwärmepumpe, durch die jährlich etwa 38 Tonnen Co2 eingespart werden können. Ab 30.5.2024 wird Elisabeth Madreiter die „Social Tables“ einführen, um Einheimische und Gäste zum gemeinsamen Essen und Plauschen an einen Tisch zu holen – auch das ist gelebte Nachhaltigkeit.
Denn wie sagen die Madreiters über ihren mit dem Umweltzeichen ausgezeichneten LÖWEN?
„Mit unserem Löwenteam, Einheimischen und Gästen wollen wir die Welt rund um Leogang nachhaltig bereichern.“
Quelle: www.loewe.at
Wir lugen in die Wäscherei: Dort wird mit niedriger Energie gewaschen, überall wird mit LED beleuchtet und die beheizten Spinde im Keller (für nasses Wanderzeugs und/oder Skikleidung) haben eine Stromsparfunktion.
Als wir in unser wunderschönes Zimmer mit der großen Terrasse kommen, geht es weiter: Frisches Trinkwasser aus den Bergen in der Karaffe, Äpfel und ein Welcome-Paket aus Köstlichkeiten der Region erwarten uns. Und ein Badge für die Tür, das wir einfach nur super finden: Wer auf die tägliche Reinigung des Zimmers verzichtet, hilft mit, neue Bäume zu pflanzen – in Saalfelden Leogang und zwar genau dort, wo es nötig ist. Familie Madreiter spendet pro gesparter Reinigung für den Ankauf neuer Bäumchen und Bäume für morgen sorgt für die Pflanzung – am letzten Tag dürfen wir uns davon überzeugen.
Der LÖWE lebe frei: Genießen in Leogang
Irgendwie lernen wir auch den Chefkoch kennen, wenn auch nicht persönlich: Albert Dschulnigg zeichnet nicht nur für die Kulinarik, sondern auch für die Malereien in den Stiegenhäusern verantwortlich – ob er ein Nachfahre der Dschulniggs aus Hüttau und den dortigen Schmiedefamilien ist? Es ist fein, wenn man beim Frühstück alles „offen“ präsentiert bekommt, und auf Verpackung und Plastik, wo immer es geht, verzichtet wird.
Im Untergeschoß nutzen wir im Family-Bereich den Indoor Pool und die Biosauna, von dort gelangt man auch zum geheizten Outdoor-Steinbergpool. Im Obergeschoß befindet sich der Beauty und Spa-Bereich mit Sauna und Infrarot und dem unvergleichlichen Steinberge – Kino: Dort legt man die Beine hoch, genießt einen Tee und die Ausblicke auf die Bergwelt, phänomenal!
Urlaub mit Hund im Der LÖWE
Überraschend für uns, aber höchst angenehm: Der LÖWE ist hundefreundlich – und das nicht nur wegen Hotelchefhündin Lea. Im Zimmer erwarten uns Schmusedecke und Näpfe (Danke für die Nachlieferung in verschiedenen Größen, sehr aufmerksam!), der Hund darf allein im Zimmer bleiben und das belegt ein schönes Schild für die Türschnalle. Außerdem erwartet uns ein Info-Zettel mit Vorschlägen für Gassi-Runden, von klein bis groß – Danke, besser geht nicht!
Beim Abendessen darf der Vierbeiner mit seinen Hundemenschen an einem extra gedeckten Tisch in der Lobby sitzen, auch das ist ein schönes Entgegenkommen für Reisende mit Hund. Dann nämlich, wenn im Restaurant mit dem Buffet die Vierbeiner nicht so gerne gesehen sind – wegen der anderen Gäste.
5. Bäume für morgen: Wird man sich merken müssen
Am letzten Tag unseres Aufenthalts in Leogang ernten, bzw. pflanzen wir die Früchte unserer „Bemühungen“ im Hotel Der LÖWE. Wir haben auf die Zimmerreinigung und neue Handtücher verzichtet (was wir übrigens überall auf der Welt in Hotels bereits tun, wo immer es geht) und das wird honoriert:
Für jede eingesparte Raumpflege spendet die Hoteliersfamilie für einen Jungbaum, der dann in der Region ausgepflanzt wird – eben die „Bäume für morgen“. Dieses brandneue Projekt (Start: Oktober 2023) von engagierten Jungunternehmer:innen hilft so den heimischen Landwirt:innen nicht nur bei der Arbeit der nötigen Aufforstung sondern auch in finanzieller Hinsicht.
Wir schnappen uns also unter der Ägide von Piers Johnston und Elisabeth Madreiter unsere Harken und Spaten und der Bauer vom Erbhof Ertl zeigt uns, wo in seinem Wald die Pflanzung nötig ist: Mit 50 kleinen Weißtannen und Lärchen sind wir auf einem steilen, abgeholzten Hang unterwegs, um im Abstand von zwei Metern die Bäumchen einzugraben. Ein tolles Projekt, bei dem bereits fünf Hotels in der Umweltzeichendestination mit dabei sind: Hoffentlich werden es schnell mehr!
Außerdem: Wer das Umweltzeichen erarbeitet hat und tragen darf, kann sich danach nicht ausruhen. Es gilt nur für vier Jahre, danach muss erneut eine Prüfung abgelegt werden – um weiterhin umweltzeichenzertifiziert zu sein. So wie sich unsere Umwelt und die Natur verändern, muss sich auch der Betrieb weiterentwickeln, um nachhaltig wirtschaftend und lebend zu bleiben. Und vor allem: Um sich auf die neuen Herausforderungen beim Klima- und Umweltschutz wieder neu einstellen zu können.
Rechts außen: Die charmante und engagierte Gastgeberin Elisabeth Madreiter
6. Tipp: Jazzfestival Saalfelden: Kontraste und Kultur am Berg
Seit 40 Jahren gibt es das sommerliche Jazzfestival Saalfelden: Man spielt auf im Congresszentrum, im Stadtpark, in ungewöhnlichen Locations wie einer Buchbinderei. Dazu kommen die TonSpuren am Berg der Sinne, dem Asitz – ein ungewöhnliches Musikerlebnis droben am Berg in unvergleichlicher Kulisse. Ich war dabei, damals 2018. Hier der Bericht:
HINWEIS: Dieser Artikel entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit dem Österreichischen Umweltzeichen.