Coffee wird dieser Tage zwei Jahre alt und blickt m.E. zurück auf ein zufrieden stellendes erstes Hundejahr bei uns im Weinviertel – als haarender, ungestümer und nie müder Hausgenosse. Große Ereignisse werfen also ihre Schatten voraus :-) Am Karfreitag testeten wir aber nur die „Weinviertel Walking“ Strecke bei Gaweinstal.
Während anderen Menschen österlich zu Mute ist (also einkaufen gehen, als gäbs kein Morgen), fuhren wir mit unserem funkelnagelneu beklebten Testimonial-Auto HUMBOLDT nach Gaweinstal, parkten – wie es sich für Weinviertler gehört – nahe dem Lagerhaus („Ein Lagerhaus ist IMMER in Ihrer Nähe!“) und gingen dann vorbei an Musikheim und Feuerwehr bergan. Wir kreuzten die Gleise der ehemaligen Lokalbahn Gänserndorf-Mistelbach, die teilweise mit Schotter zugeschüttet sind – der alte Bahnhof „Gaweinstal“ steht aber noch. Bei der Feuerwehr gibts auch ne Infotafel zum Weinberg Walking – leider wie meist – ohne InfoFolder. Werden eigentlich im Frühling aufgefüllt? Jemals aufgefüllt?
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Weinberg Walking Strecke Gaweinstal
Viele Bildstöcke zäumen den Weg, wobei man schon mal den berechtigten Unmut der männnlichen, im Auto sitzenden lokalen Bevölkerung in Gaweinstal erregen kann, wenn man länger als 1 Minute einen solchen Bildstock, harmlos die fromme Inschrift lesend, verstellt – aber ich verstehs ja: Wahrscheinlich hat Mann immer hier geparkt (weit und breit Parkfläche soweit das Auge reicht), seit 50 Jahren ganz genau (!) hier geparkt und heute steht da vor dem Marterl einfach eine fremde (!!!) Frau mit Hund und der.einheimische.Mann muss warten. Das kann doch nicht angehen. Fremde.Frau.mit.Hund.schwarz.steht.vormittags.rum.dort.wo.ich.immer.parke.Frechheit.
Aber das war schon der letzte Menschenkontakt für die nächsten 7 Kilometer: Erst durch die Siedlung und dann fanden wir uns auf der alten Straße meiner Kindheit wieder, der verwaisten Brünnerstraße, gar noch mit Kopfsteinpflaster – heute unsere Nordic Walking Strecke. Links unten braust die A5 und ein freches Rehrudel hält sich spottend gar gut sichtbar westlich von der Autobahn auf.
Gemeinsam mit unserem ewigen Begleiter, dem Weinviertler Wind, der frühlingshaft klirrenden Eiseskälte und dem vermaledeiten Hasenpack gehts erst bergan, dann verlassen wir den Radweg und biegen rechts in die vorbildlich ausgeschilderte Weinviertel Walking Route ein. Ab da gehts dann wirklich nur noch auf Schotter- und Fahrten-, später auch auf schönen Wiesenwegen kreuz und quer durch die Reben. Ein netter Rund-Weg, fast 7 km mit schönen Ausblicken bis zu den Leiser Bergen und sogar bis in die Slovakei.
Übrigens arbeiten wir sehr wohl noch an Coffees Weiterbildung.
Die letzten Bildungsschwerpunkte befassten sich mit Mantrailing im Gelände (vorbildlich absolviert) und „Gutes Benehmen beim Einkaufen im Shopping Center“ (da kann man noch dran arbeiten).
Als Traveldog macht er solange gute Figur, als man ihm nicht vertraut und ihn auf der Turracher Höhe nicht frei laufen lässt (Kurz: Alles, was er nicht machen darf, macht er gut). Aber in Hotelzimmern findet er sich schon recht brav zurecht und bringt sogar ein wenig Respekt mit. Weil er sich (so wie seine Rudelführerin) mit dem Entspannen aber ausgesprochen schwer tut, solange nur ein Hauch von Abenteuer in der Luft hängt, testen wir gerade die „Entspannungs-Halstücher“ von Easy Dogs.
Coffee bekam jüngst Post von EasyDogs.
Und kurz später ein nach Zitro (gewünschte Wirkung: „easy going“) duftendes weiches gelbes Fleece Halsband umgelegt. Was das soll? Mit dem Geruch wird versucht, ihn auf ein (von uns) erwünschtes Verhalten zu konditionieren. Bei uns soll das heißen: Sobald wir Dir das wohlriechende weiche Tuch umhängen, ist RUHE und ENTSPANNUNG angesagt.
Deswegen gibts bei uns das abendliche Ritual: Letzte Hunderunde und dann wird von mir überzeugend und motivierend mit dem gelben Tuch vor der Hundenase rumgewachelt (Hund wedelt daraufhin freundlich erwartungsvoll aber nicht ganz überzeugt mit dem Schweif), dasselbe umgelegt und dann ist mal PAUSE FÜR DEN HUND. Eine ganze Nacht lang. Der Zitro-Duft fungiert also als Entspannungs-Signal. Soweit der Plan.
Wir sind da aber noch in der Übungsphase – wie mit so vielen Hundeprojekten.
Letztens im Hotel Hochschober, als wir Rudelführer nachmittags mal beide gleichzeitig Ausgang hatten und Coffee im allein im Zimmer bleiben sollte, bekam er auch das Tuch umgelegt. Keine unliebsamen Vorkommnisse. Bis zu der Sache mit dem Hunde-Ausreiß auf der Turrach. Aber da war er ja auch unbetucht.
TIPP: Die Weinviertel Walking Routen im Südlichen Weinviertel – gibts auch online zum Planen: www.weinberg-walking.at.
2 comments
…vorteilhaft.!!
Vielleicht wäre ja für „den.einheimischen.Mann“ das gelbe Tuch mit dem Zitronenduft auch gerade das Richtige? Beruhigung und Entspannung ist auch im Auto sehr verteilhaft.